Der Anteil an Spitalärzten, die die Zusammenarbeit mit der Spitalverwaltung als «konstruktiv» erleben, ist sinkend. Dies zeigt die aktuelle jährliche Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gfs, welche die Ärzteverbindung FMH in Auftrag gibt.
So gab zwischen 2011 und 2015 noch ein steigender Anteil der Ärztinnen und Ärzte an, die Zusammenarbeit mit der Spitalverwaltung verlaufe «konstruktiv». Seither zeigt sich eine abnehmende Tendenz, und der Anteil von «trifft sehr/ eher zu» lag 2019 nur noch bei rund 40 Prozent.
Krankenkassen und Ärzte auf Kriegsfuss
Anders ausgedrückt: Nur noch 40 Prozent der insgesamt über 1'550 befragten Mediziner bezeichnen die Zusammenarbeit zwischen der Ärzteschaft und der Verwaltung als «sehr gut/gut». Noch schlechter sieht dies bei der Zusammenarbeit mit den Krankenkassen aus: Hier sagen lediglich 25 Prozent, dass die Zusammenarbeit gut bis sehr gut funktioniert.
Schlechte Arbeitsorganisation
Eine mehr und mehr negativere Einschätzung zeigt sich zudem hinsichtlich der «allgemeinen Arbeitsorganisation» im Spital, insbesondere bei den Reha-Organisationen.
Keine Strategie!
Auch wie die Spitalleitungen mit Veränderungen wie etwa Tarifsysteme, «ambulant vor stationär» oder Digitalisierungs-Bestrebungen umgehen, wird in der repräsentativen Erhebung zunehmend kritisch beurteilt. Immer weniger Ärzte finden auch, dass ihr Spital eine Strategie für die Positionierung im Wettbewerb habe. So sank bei der Akutsomatik der «Ja-Anteil» von einem Höchststand von 63 Prozent im Jahr 2015 auf 48 Prozent im Jahr 2019.
Stolz auf das Spital schmilzt
Über die letzten fünf Jahre betrachtet sind darüber hinaus kontinuierlich weniger Ärztinnen und Ärzte stolz auf das Spital, in dem diese arbeiten. Allerdings immer noch auf hohem Niveau. 2019 waren es «nur» noch 74 Prozent, seit 2011 ist dieser Wert leicht rückläufig. Dies trifft in einem besonderen Ausmass auf die Rehabilitation und Psychiatrie zu.