PR-Profi Klaus J.Stöhlker (YouTube Screenshot)
Die Privatklinikgruppe Hirslanden soll angeblich zum Verkauf stehen. Dies lässt sich aus einem Beitrag von PR-Berater Klaus J. Stöhlker
auf der Nachrichtenplattform «Inside Paradeplatz» schliessen. Und zwar vor dem Hintergrund, dass der südafrikanische Unternehmer Johann Rupert auch mit der Hirslanden-Klinik gerade Pech habe.
Der Schweizer Klinikkonzern, der von der Muttergesellschaft Mediclinic und damit von der Remgro-Holding kontrolliert wird, stehe Gerüchten folgend zum Verkauf, steht in seinem Artikel weiter. Klaus J. Stöhlker ist ein bekannter PR- und Unternehmensberater für Öffentlichkeitsbildung. Es gibt gute Gründe, seine Äusserungen ernst zu nehmen.
«(...) Johann Rupert, der gerade Pech hat mit seiner Richmond Gruppe (Uhren, Schmuck) und gleichzeitig mit der Hirslanden, dem grössten Schweizer Klinikkonzern (der, Gerüchten folgend, zum Verkauf steht).»
Screenshot «Inside Paradeplatz»
Hirslanden schiesst das Gerücht ab
Ob an den Gerüchten etwas Wahres dran ist, war nach ersten Recherchen von Medinside vorerst unklar. Am Abend bestätigt Mediclinic International allerdings gegenüber Medinside, dass Hirslanden nicht zum Verkauf stehe. Die gemachten Behauptungen basieren laut Hirslanden auf «haltlosen Gerüchten». Klaus J. Stöhlker liess eine Anfrage bislang unbeantwortet.
Auch Finanzmarkt-Analysten wollten sich zu den Gerüchten gegenüber Medinside nicht äussern. Klar ist: Die südafrikanische Muttergesellschaft dürfte in den letzten Jahren keine übermässig grosse Freude an ihrer Privatklinikgruppe in der Schweiz haben.
Die Sorgen um Hirslanden widerspiegeln sich auch im Aktienkurs von Mediclinic: Dieser notiert bei andauernd stark steigenden Finanzmärkten seit einem Jahr um die 350 Pfund. Vor zwei Jahren lag der Kurs bei über 500 Pfund, vor drei Jahren sogar noch um die 1'000 Pfund.
Immer noch hohe Ebitda-Marge
Für das vergangene Geschäftsjahr hatte die Muttergesellschaft die Performance ihrer Schweizer Tochter zudem als «disappointing» bezeichnet. Und bereits zweimal musste die Hirslanden-Gruppe in einer Neubewertung insgesamt über 1 Milliarde Franken abschreiben.
Die Schweizer Hirslanden ist das Herzstück von Mediclinic: Im Geschäftsjahr 2018/2019 betrug der Anteil der Privatklinikgruppe noch knapp 50 Prozent am Umsatz und am Ebitda-Ergebnis. Tendenz sinkend. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 erzielte die Spitalkette laut der südafrikanischen Muttergesellschaft aber ein gutes Umsatzwachstum von rund fünf Prozent und eine weitgehend stabile Ebitda-Marge von 16 Prozent.