Spitalverbund AR: Weniger Geld in der Lohntüte

Mehrere Kadermitglieder am Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) waren über Monate krankgeschrieben. Dies hat Auswirkungen auf die Prämien der Krankentaggeld-Versicherung für die Mitarbeitenden.

, 7. Februar 2019 um 08:45
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Der Umbau des in finanziellen Schieflache geratenen Spitalverbundes Appenzell Ausserrhoden (SVAR) ist im Portemonnaie der Mitarbeitenden spürbar. Denn seit Anfang Jahr ist die monatliche Prämie für die Krankentaggeld-Versicherung der Arbeitnehmer teilweise um das Dreifache gestiegen, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
So habe eine Angestellte beispielsweise bisher 20 Franken bezahlt. Plötzlich seien es nun rund 70 Franken – unter dem Strich fehlten also 600 Franken beim Jahreslohn. Und Angestellte mit einem Jahreslohn von unter 110'000 Franken zahlen laut dem Bericht fast zweimal so hohe Beitragssätze wie Kadermitglieder mit einem höheren Lohn.

«Mitarbeitende wie Schachfiguren»

Als Grund nennt die Zeitung die Folgen der abrupten Personalabgänge. Viele Kaderleute haben den SVAR verlassen: die Personalleiterin, der Finanzchef, die Chefärztin der Frauenklinik, der frühere CEO Kaderleute von der Front und auch der Chefkoch. Insider sprächen von Mitarbeitenden, die wie Schachfiguren hin und her geschoben werden.
Auf Grund der massiven Leistungen der Taggeldversicherung waren nach der Loslösung vom Kanton gar zwei Ausschreibungsrunden notwendig, steht dort weiter. Dem ersten Anbieter sei das Risiko zu hoch gewesen, entsprechend setzte er die Prämien an.
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