Spitalbauprojekt kommt vor das Bundesgericht

Der Baustopp am Spital Wattwil und Altstätten soll beendet werden. Dies fordert eine Gruppe um den Anwalt Werner Ritter.

, 19. Mai 2020 um 07:59
image
image
Werner Ritter (Screenshot TVO)
Die St.Galler Stimmberechtigten haben 2014 für insgesamt über 800 Millionen Franken Baukreditvorlagen für Spitalbauten an den Standorten St.Gallen, Altstätten, Grabs, Linth und Wattwil zugestimmt. Bis die Zukunft der St. Galler Spitäler klar ist, gilt derzeit noch eine «Denkpause» - und damit ein Baustopp. Nach Vollendung der ersten Bauetappe liegt das Bauprojekt am Spital Wattwil und Altstätten auf Eis. Die gesprochenen Gelder sollen vorerst nicht eingesetzt werden. 
Dagegen wehrt sich eine Gruppe um den ehemaligen CVP-Kantonsrat Werner Ritter auf juristischem Weg. Sie machen unter anderem geltend, mit dem Baustopp missachte die Regierung den Willen der Stimmberechtigten zur Umsetzung der Spitalbauprojekte.  

Entscheid ist für Ritter «politisch»

Das St. Galler Verwaltungsgericht ist mangels Zuständigkeit aber nicht auf die Beschwerde eingetreten. Auch von der Beschwerde zur Überarbeitung der Botschaft zur neuen St. Galler Spitalstrategie will das Gericht nichts wissen. Ritter zieht den Fall nun vor das Bundesgericht.
«Angesichts der offenkundigen und gravierenden Mängel des Entscheides vom Verwaltungsgerichtspräsident werde ich das Urteil beim Bundesgericht anfechten», lässt der Rechtsanwalt aus Altstätten in einer Mitteilung verlauten. Gegenüber dem Regionaljournal von SRF hat er den Entscheid von Richter Beda Eugster als «politisch» bezeichnet, was dieser wiederum dementiert. 

  • Präsidialverfügung B 2019/111
  • Präsidialverfügung B 2019/111

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.