Spital Männedorf sichert sich weitere Hilfe aus Zürich

Das Spital Männedorf lehnt sich noch mehr als bisher ans Universitätsspital Zürich an: Nun auch in der Thoraxchirurgie.

, 30. September 2020 um 13:47
image
  • spital männedorf
  • spital
  • universitätsspital zürich
Ab November erweitert das Spital Männedorf sein Angebot bei der Thoraxchirurgie, also bei Operationen im Brustraum. Isabelle Schmitt-Opitz, Direktorin der Klinik für Thoraxchirurgie am USZ, und ihr Stellvertreter Didier Schneiter bieten wöchentliche Sprechstunden im Spital Männedorf an.
Einfache Behandlungen erfolgen in Männedorf. Komplizierte Eingriffe werden am USZ durchgeführt. Die Vor- und Nachbehandlung erfolgt wiederum in Männedorf, wie das Spital mitteilt.
Die Zusammenarbeit zwischen USZ und dem Spital Männedorf ist nicht neu. Seit 2019 ist sogar von einer «intensiven Kooperation» die Rede. Vor gut einem halben Jahr wollte das USZ deshalb auch 20 Prozent der Aktien des Spitals Männedorf kaufen.
Dieser Handel kam aber nicht zustande. Denn auf politischer Ebene hat er für Kritik gesorgt: Soll sich ein staatlicher Betrieb an einem privaten Spital beteiligen dürfen?
Problematisch ist vor allem, dass das Spital Männedorf durch die Beteiligung des USZ eine bessere Auslastung und höhere Fallzahlen erreicht - und damit auch die Chancen auf einen Platz auf der Spitalliste erhöht. Die neue Liste tritt im Januar 2022 in Kraft.
Nach dem geplatzten Aktienhandel verstärken Männedorf und USZ ihre Zusammenarbeit aber nun auf anderen Ebenen. Kürzlich wurde sogar Jürg Hodler, der ärztlicher Direktor des USZ, in den Verwaltungsrat des Spitals Männedorf gewählt.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

Vom gleichen Autor

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Medikamente: Diese fünf Irrtümer müssen alle kennen

Epinephrin statt Ephedrin? Solche Verwechslungen können tödliche Folgen haben. Gut zu wissen, wo die grössten Gefahren lauern.