Der Spitalverbund Ausserrhoden, zu dem
das Spital Heiden gehört, ist wegen eines Millionendefizits in den Schlagzeilen. «Wenn jetzt nichts unternommen wird, kann das Spital Heiden längerfristig nicht rentabel weitergeführt werden». Dies sagt Harold Seiler der «Ostschweiz am Sonntag» beziehungsweise
dem «St. Galler Tagblatt» (kostenpflichtig).
Der ehemalige Chefarzt Gynäkologie in Heiden stellt Vorschläge zur Diskussion, die das Kleinspital erhalten und Probleme entschärfen sollen:
- Umwandlung des Spitals in eine Medizinische Klinik mit Akut-Geriatrie (Altersmedizin),
- Einrichtung einer «Permanence» (24-Stunden-Notfalldienst) für ambulante Fälle,
- Weiterführung des Rettungsdienstes,
- Verzicht auf operative Eingriffe, die stattdessen von der Hirslanden Klinik am Rosenberg übernommen werden sollen und die
- Auslagerung des Notfalldienstes für stationäre Fälle sowie der Geburtshilfe ins Kantonsspital St. Gallen.
Überkapazität im Vorderland
Harold Seiler hat ein Grundlagenpapier erarbeitet, das die Herausforderungen im Appenzeller Vorderland auflistet: Mit dem Spital Heiden und der Hirslanden Klinik am Rosenberg leide die Region an einer Überkapazität für stationäre Behandlungen, so ein Fazit.
Harold Seiler war fast drei Jahrzehnte im Spital Heiden tätig und machte die Gebärabteilung des Spitals zum heutigen Flaggschiff. Er ist überzeugt, dass nur mit Kooperationen eine bezahlbare Gesundheitsversorgung im Appenzeller Vorderland sichergestellt werden kann.