Spital Heiden: «Ich spüre, dass es brodelt»

In Appenzell Ausserrhoden fordert der ehemalige Kantonsrats-Präsident René Rohner eine Volksabstimmung über die Spitäler. Und vor allem: Klare Informationen der Regierung.

, 9. Januar 2017 um 10:05
image
  • spital
  • spitalverbund appenzell ausserrhoden
René Rohner, der ehemalige Kantonsratspräsident von Appenzell-Ausserrhoden, verlangt, dass das Volk über die Zukunft des Spitals Heiden abstimmt.
Er sei aus der Bevölkerung von verschiedener Seite angefragt worden, ob er hier aktiv werden könne: «In Gesprächen mit Patienten, mit Personal des Spitals Heiden am Stammtisch und in Telefonaten spüre ich, dass es brodelt.»

«Ein Scherbenhaufen»

Dies führte ihn zur Forderung, das Volk im April über das Spital Heiden abstimmen zu lassen. Auf der anderen Seite, so Rohner im «St. Galler Tagblatt» (Print), sei er sich bewusst, dass die Abstimmungs-Idee unrealistisch sei: Der Prozess bräuchte zu lang. 
Eine konkretere Forderung des Politikers: Bessere Kommunikation. Der Regierungsrat müsse nun endlich offen über das Defizit in allen drei Spitälern des Svar zu informieren: «Es braucht eine klare Aussage, ob und wie das Spital weiter betrieben wird».
Wobei die Hoffnung insgesamt gering sei: «Das Spital Heiden ist ein Scherbenhaufen», so Rohner. «Der Kanton hat wohl nicht die Finanzen, um alle drei Spitäler zu betreiben, auch wenn eine Schliessung volkswirtschaftlich ein grosser Verlust wäre.»
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spital Herisau: Neue Leitung für die Chirurgie gesucht

Sebastian Wolf verlässt das Spital im Juli, Christian von der Lippe übernimmt interimistisch die Leitung. Carla Nauer wird vorübergehend die fachliche Leitung der Allgemein- und Viszeralchirurgie übernehmen.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.