Spitäler waren leicht rentabler unterwegs

Eine Mehrheit von über 30 Spitäler wies für das vergangene Jahr eine höhere operative Marge als im Vorjahr auf. Dies zeigt eine aktuelle Analyse.

, 23. Juli 2020 um 05:52
image
  • spital
  • jahresabschluss 2019
Wie profitabel arbeiteten die Schweizer Spitäler im vergangenen Geschäftsjahr? Die Ebitdar-Marge 2019 stieg im Schnitt von 8.5 Prozent auf 8.7 Prozent an. Dies zeigt eine Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit einer Auswahl von 33 Spitälern. 2017 hatte diese Kennzahl ebenfalls bei 8.7 Prozent gelegen.
Insgesamt wiesen 21 Spitäler im vergangenen Geschäftsjahr eine höhere Marge als noch im Vorjahr auf. Damit ist 2019 eine leichte Verbesserung der operativen Marge gelungen, was sich auch auf die Verschuldungskennzahlen positiv auswirkte.
Zwei Drittel der von der ZKB analysierten Spitäler sind allerdings weiterhin unter der angestrebten Ebitdar-Marge von 10 Prozent geblieben. Dabei gibt es zwischen den Spitälern grosse Unterschiede. Und es zeigte sich kaum ein Zusammenhang zwischen der Höhe des Umsatzes und der erzielten Marge.
image
Screenshot ZKB-Papier

«Aufholeffekt» nur teilweise spürbar

Die ZKB gibt auch einen Ausblick auf das laufende Jahr: Die Geschäftsentwicklung 2020 sei mit Unsicherheit behaftet, steht im Papier zu lesen. «Zurzeit arbeiten die Spitäler wieder mit einer Auslastung, die annähernd dem Vorjahresniveau entspricht». Ein «Aufholeffekt» ist aber nur teilweise spürbar, wie Analyst Patrick Hasenböhler schreibt. Für die kommenden Monate seien verschiedene Szenarien denkbar.
  1. Die Erholung setzt sich fort, es herrscht bald wieder Normalsituation und die Spitäler arbeiten somit wieder auf Vorjahresniveau.
  2. Szenario eins tritt ein und es gibt einen zusätzlichen Nachholeffekt bei den nicht durchgeführten Wahleingriffen.
  3. Mit einer zweiten bzw. weiteren Wellen des Coronavirus in unterschiedlichster Ausprägung muss das Tagesgeschäft wieder reduziert werden.
Darüber hinaus sei es zurzeit schwierig abzuschätzen, ob und in welchem Umfang Kantone, Bund oder Krankenkassen für den Ertragsausfall und für den Mehraufwand aufkommen werden. Die Diskussion mit den betroffenen Organisationen findet Ende August statt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.