Wie profitabel arbeiteten die Schweizer Spitäler im vergangenen Geschäftsjahr? Die Ebitdar-Marge 2019 stieg im Schnitt von 8.5 Prozent auf 8.7 Prozent an. Dies zeigt eine Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit einer Auswahl von 33 Spitälern. 2017 hatte diese Kennzahl ebenfalls bei 8.7 Prozent gelegen.
Insgesamt wiesen 21 Spitäler im vergangenen Geschäftsjahr eine höhere Marge als noch im Vorjahr auf. Damit ist 2019 eine leichte Verbesserung der operativen Marge gelungen, was sich auch auf die Verschuldungskennzahlen positiv auswirkte.
Zwei Drittel der von der ZKB analysierten Spitäler sind allerdings weiterhin unter der angestrebten Ebitdar-Marge von 10 Prozent geblieben. Dabei gibt es zwischen den Spitälern grosse Unterschiede. Und es zeigte sich kaum ein Zusammenhang zwischen der Höhe des Umsatzes und der erzielten Marge.
«Aufholeffekt» nur teilweise spürbar
Die ZKB gibt auch einen Ausblick auf das laufende Jahr: Die Geschäftsentwicklung 2020 sei mit Unsicherheit behaftet, steht im Papier zu lesen. «Zurzeit arbeiten die Spitäler wieder mit einer Auslastung, die annähernd dem Vorjahresniveau entspricht». Ein «Aufholeffekt» ist aber nur teilweise spürbar, wie Analyst Patrick Hasenböhler schreibt. Für die kommenden Monate seien verschiedene Szenarien denkbar.
- Die Erholung setzt sich fort, es herrscht bald wieder Normalsituation und die Spitäler arbeiten somit wieder auf Vorjahresniveau.
- Szenario eins tritt ein und es gibt einen zusätzlichen Nachholeffekt bei den nicht durchgeführten Wahleingriffen.
- Mit einer zweiten bzw. weiteren Wellen des Coronavirus in unterschiedlichster Ausprägung muss das Tagesgeschäft wieder reduziert werden.
Darüber hinaus sei es zurzeit schwierig abzuschätzen, ob und in welchem Umfang Kantone, Bund oder Krankenkassen für den Ertragsausfall und für den Mehraufwand aufkommen werden. Die Diskussion mit den betroffenen Organisationen findet Ende August statt.