Seit drei Jahren legt die Pharmaindustrie offen, wie viel Geld an Ärzte, Spitäler, Universitäten bezahlt wird. Dies etwa in Form von Spenden, Kongressgebühren, Reisespesen, Abgeltungen für Honorare oder durch die Finanzierung von Forschung.
In den letzten drei Jahren ist so beinahe eine halbe Milliarde Schweizer Franken zusammengekommen. 2017 waren es laut der
Statistik des Branchenverbands Scienceindustries 162,5 Millionen Franken. Am meisten zahlte die Novartis mit 19,9 Millionen Franken. Die Zahl der verteilten Gelder steigt jedes Jahr an. 2015 waren noch 138,5 Millionen gezahlt worden -2016 dann bereits 154,7 Millionen.
Im vergangenen Jahr wurden 12,4 Millionen Franken direkt an Ärzte ausbezahlt. Und die Ärzte stellen immer häufiger Transparenz her. 76 Prozent der Zahlungen werden inzwischen namentlich publiziert, wie der «Beobachter» schreibt. Das Magazin hat eine Liste mit den Bezahlungen an einzelne Ärzte erhalten. Auf der Liste sind über 5000 Namen aufgeführt. Die grosse Mehrheit erhält nur ein paar Tausend Franken. Der Leiter des Krebszentrums am Unispital Zürich war der Spitzenverdiener. Er erhielt 2017 fast 100'000 Franken.
Weitere 150 Millionen Franken wurden an die Spitäler, an Ärztenetzwerke Ärzteorganisationen, Universitäten, Ausbildungsstätten oder Kongresse bezahlt. Davon profitieren die Ärzte indirekt ebenfalls.
Keine Transparenz bei Forschung
Das restliche Geld - rund 59,1 Millionen Franken - floss in Studien. Anders als bei den restlichen Zahlungen stellt Scienceindustries hier keine Transparenz her. Gegenüber dem «Beobachter» rechtfertigt sich der Branchenverband:Das «Forschungsgeheimnis» müsse gewahrt bleiben.