Schweizerinnen und Schweizer machen sich weit mehr Sorgen darum, wie sie ihre Krankenkassen- und Arztkosten bezahlen sollen, als ums Klima oder um die Zuwanderung. Das zeigt eine Wahlumfrage der «Tamedia». 67 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich wegen der Gesundheitskosten sorgen würden.
Kaum Kummer wegen Mieten
Klimawandel (47 Prozent) und Zuwanderung (41 Prozent) kommen bei den fast 20 000 Umfrage-Teilnehmer erst an vierter und fünfter Stelle. Am wenigsten (23 Prozent) Kummer bereiten der Bevölkerung die Miet- und Immobilienpreise. Brennendere Themen sind offenbar die Altersvorsorge (61 Prozent) und das Verhältnis zur EU (48 Prozent).
Gesundheit ist kaum ein Partei-Thema
Dass die Gesundheitskosten an vorderster Stelle stehen, wundert den Politikwissenschaftler Fabio Wasserfallen gemäss seinen Aussagen in der «Berner Zeitung» nicht. Gesundheit sei ein parteiübergreifendes Thema – im Gegensatz zum Klimawandel, der vor allem für die grünen Parteien und deren Wähler wichtig sei, und auch im Gegensatz zur Zuwanderung, welche vor allem mit der SVP in Verbindung gebracht werde.
Die einzelnen Parteien haben offenbar auch Mühe damit, die Gesundheitskosten als Wahlkampfthema aufzugreifen. Gerade deshalb, weil das Thema nicht im grossen Stil von den Parteien bearbeitet wird, gehört es wohl zur Hauptsorge der Schweizerinnen und Schweizer.