Schwyz: Bald nur noch zwei Spitäler?

Das Spital Lachen und das Spital Einsiedeln evaluieren ein gemeinsames Spital mit den beiden bisherigen Standorten.

, 22. Mai 2018 um 15:56
image
  • spital einsiedeln
  • spital lachen
  • spital
Das Spital Einsiedeln ist das kleinste der drei Schwyzer Akutspitäler und kämpft seit Jahren um seine Existenz. Zusammen mit dem Spital Lachen stellt es in der Region Einsiedeln-Höfe-March und in angrenzenden Gebieten die stationäre Grundversorgung für gegen 100'000 Menschen sicher. Das grösste Spital ist das Spital Schwyz. 
Hohe Investitionen und der wachsende Kostendruck lasten auf der Ertragslage der beiden kleineren Häuser: Das Spital Einsiedeln wirtschaftet in den roten Zahlen, das Spital Lachen ist noch knapp in der Gewinnzone. Die Leitungsgremien sind darum zum Schluss gekommen, dass zusätzliche Massnahmen nötig sind, um das Überleben der Häuser zu sichern und nötige Investitionen zu finanzieren. 
Sie haben beschlossen, das Projekt eines gemeinsamen Spitals mit den zwei bisherigen Standorten Einsiedeln und Lachen einzuleiten. Es sollen Synergien, Kooperationen und mögliche gemeinsame Entwicklungsschritte geprüft werden. 

Enge Abstimmung

Das Projekt orientiert sich an diesen Eckwerten:
  • Erhalt und Weiterentwicklung der Standorte Einsiedeln und Lachen.
  • Ergänzung der Grundversorgung durch medizinische Spezialdisziplinen, die zwischen den beiden Standorten sinnvoll abgestimmt sind.
  • Abgestimmte Investitionen und Nutzung von Synergien im Leistungsangebot, in der Beschafftung von Geräten und Produkten, in der Aus- und Weiterbildung des Personals. 
Das Ziel der Massnahmen sei es, den Spitälern Einsiedeln und Lachen eine erfolgreiche Zukunft zu sichern und dies zum Nutzen der Bevölkerung und den Mitarbeitenden, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung. 

Dritter Verlust in Serie

Das Spital Einsiedeln hat 2017 zum dritten Mal in Folge mit einem Verlust abgeschlossen. Der Betriebsverlust betrug 1,9 Millionen Franken, dies nach einem Minus von 2,2 Millionen Franken im Vorjahr. Der Betriebsertrag wuchs um knapp 3 Millionen auf 43 Millionen Franken.
Wegen Mehrausgaben beim Personal und beim medizinischen Aufwand fiel das Ergebnis schlechter aus als geplant. Die Zahl der Mitarbeitenden ist um 6 Prozent auf 357 gestiegen. Die Zahl der stationären Patienten nahm um rund 100 auf 3'983 zu. Im ambulanten Bereich bewegte sich das Patientenaufkommen auf Vorjahresniveau. 
Das Spital Lachen erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 97 Millionen Franken, 3 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Gewinn ging um 1,3 Millionen auf 1 Millionen Franken zurück. Als Gründe werden die leicht schwächere Auslastung und höhere Kosten für Personal und Infrastruktur genannt. 
Insgesamt blieb das Patientenaufkommen stabil: Die Zahl der stationären Patienten erhöhte sich auf 6'092, die Zahl der ambulanten Patienten ging leicht auf 26'808 zurück. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kanton finanziert Virtual Reality am Kantonsspital Graubünden

Der Kanton Graubünden investiert über 1,8 Millionen Franken in die virtuelle Ausbildung von medizinischem Fachpersonal.

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.