Ärztelöhne: Für Ruth Humbel ist Deckelung vertretbar

Derzeit zeigt der Moralfinger auf die Spitalärzte. Sollte sich keine «vernünftige Selbstregulierung einstellen», hält die Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel eine Deckelung der Einkommen für passabel.

, 23. Februar 2018 um 08:48
image
  • spital
  • ärzte
  • lohn
  • politik
  • ärztelöhne
Neue Schätzungen über die Gehälter von Chefärzten heizen die Lohndebatte bei Ärzten an. Politik und Medien fordern mehr Transparenz. Für Ruth Humbel ist es in der Wirtschaft üblich, den Gesamtlohn der Geschäftsleitung und den Maximallohn zu nennen, wie sie der «Aargauer Zeitung» sagt. 
«Diese Bestimmung könnten die Kantone in ihre Spitallisten aufnehmen», sagt die CVP-Nationalrätin. Das heisst, alle Spitäler auf den Spitallisten sollten ihr zufolge die Lohninformationen über Chef- und Belegärzte ausweisen. Denkbar wäre für die Gesundheitspolitikerin auch eine Pflicht, die Herkunft der Ärzteeinkommen nach Grundversicherung und Zusatzversicherung aufzuschlüsseln.

«Boni haben im Gesundheitswesen nichts zu suchen»

Für Humbel sind Löhne von 1,5 Millionen Franken im öffentlichen Gesundheitswesen «bestimmt nicht im Interesse der Allgemeinheit». Sollte sich keine «vernünftige Selbstregulierung einstellen», hält die Aargauerin eine Deckelung der Einkommen für vertretbar.
«Man muss sich ja immer fragen, ob ein Gehalt über einer Million Franken überhaupt jemals angemessen ist und ob man das noch redlich verdienen kann», wird Ruth Humbel in einem Beitrag auf SRF zitiert. Und Boni haben für die CVP-Nationalrätin im Gesundheitswesen ganz grundsätzlich nichts zu suchen.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Psychiatrie Baselland: Lohnverhandlungen enden ohne Einigung

Die Psychiatrie Baselland gewährt ihren Mitarbeitenden zwar einen Teuerungsausgleich von 0,2 Prozent – den Personalverbänden ist das deutlich zu wenig. Sie erklären die Lohnverhandlungen für gescheitert.

image

Weniger Regionalpolitik, mehr Tech: Wie das Spital neu gedacht werden soll

H+ will das Ende von Spitaltraditionen. Mit einer PwC-Studie skizziert der Verband ein Krankenhaussystem, das sich von regionaler Politik und bisheriger Planung verabschiedet – und zehntausende Stellen einspart.

image

Waadt: Gesundheitsdirektorin Rebecca Ruiz tritt zurück

Die Vorsteherin des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Waadt hört nächstes Frühjahr auf – aus gesundheitlichen Gründen und mangels Rückhalt in der Partei.

image

Das sind die ersten 4 von 16 geplanten Kostendämpfern fürs Gesundheitswesen

Apotheken und Hebammen sollen mehr Kompetenzen erhalten. Ausserdem müssen die Kantone faire Referenztarife für ausserkantonale Behandlungen festlegen.

image

Nun lässt der Bund das Kostenwachstum bei den Krankenkassen-Leistungen überwachen

In einem Monat beginnt die Kommission für das Kosten- und Qualitätsmonitoring EKKQ, die Preisentwicklung im Gesundheitswesen zu beobachten.

image

Spitäler halbieren Verlust – aber zwei Drittel bleiben im Minus

2024 reduzierten die Schweizer Spitäler ihren Verlust – nach 777 Millionen Franken im Vorjahr waren es nun 347 Millionen. Aber immer noch schreiben fast zwei Drittel der öffentlichen Kliniken rote Zahlen. Die Zahl der Ärzte stieg stärker als jene des Pflegepersonals.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.