Rettungs-Riese Falck zieht sich ganz aus der Schweiz zurück

Der weltweit tätige Blaulicht-Konzern aus Dänemark verlässt den Schweizer Markt – nach nur drei Jahren. Damit endet auch die Zusammenarbeit mit den privaten Patiententransporten Mopi und Käch.

, 20. Dezember 2018 um 07:00
image
  • rettungsdienst
  • falck
  • ärzte
  • spital
Seit Anfang Dezember ist der Dienstleister für Patiententransporte Mopi wieder selbständig unterwegs. Das Berner Ambulanzunternehmen und der weltweit tätige Blaulicht-Konzern aus Kopenhagen Falck haben ihre dreijährige Zusammenarbeit beendet. Der Rettungs-Riese trat 2015 durch die Übernahme von Mopi und Käch in den Schweizer Markt.
Der Grund für den Rückzug: Die Schweiz sei «im Bereich von Personentransporten kleinräumig strukturiert und die Bewirtschaftung dadurch sehr komplex», wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Noch vor drei Jahren witterte der Milliarden-Konzern aus Dänemark grosse Expansion-Chancen in der Schweiz: «Unser Entscheid, in den Schweizer Markt einzutreten, steht in einer langfristigen Perspektive», hiess es damals (etwa hierhier oder hier).

Mopi expandiert nach Basel

Mopi-Geschäftsführer und Inhaber Thomas Moser freut sich sehr, wieder in Eigenregie Entscheidungen zu treffen. Falck sei ein verlässlicher und hilfreicher Partner gewesen und man habe in Sachen Erfahrung und Know-how viel profitieren können, sagt Moser.
Mit diesem Rüstzeug will Mopi nun in die Nordwestschweiz expandieren: So werde eine neue Firma zu Beginn des kommenden Jahres auch in der Region Basel tätig sein. Zudem übernehme der Berner Patiententransporter per Anfang Jahr den Rettungsdienst Käch Falck. Die Firma aus dem solothurnischen Dornach steht nach dem Rückzug des dänischen Rettungs-Riesen wieder alleine da. Mopi übernimmt alle Angestellten. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

«Manche haben unrealistische Erwartungen an die Schweiz»

Die Schweiz erscheint für viele ausländische Ärzte als Traumland. Was es braucht, damit der Jobwechsel gelingt, erklären die Ärztevermittler Francesca und Jan Saner.

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.