Rekordjahr: So viele Einsätze verzeichnete die Rega 2021

Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega transportierte im vergangenen Jahr erstmals mehr als 12'000 Patienten. Besonders häufig in der Luft waren die Rega-Helikopter.

, 1. Februar 2022 um 10:14
image
  • rega
  • intensivstationen
  • spital
  • unfall
  • notfall
  • coronavirus
Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega verzeichnete im vergangenen Jahr 18’017 Einsätze – das sind 10,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Zwar berichtete die Rega bereits im 2018, dass sie im Geschäftsjahr 2017 so gefragt wie noch nie zuvor gewesen sei – die Einsatzzentrale der Rega organisierte damals 15’958 Einsätze –, doch nun blicke sie auf das «bisher intensivste Einsatzjahr ihrer Geschichte» zurück.

Rega half täglich 34 Patienten 

Die Rega transportierte pro Tag rund 34 Patienten, über das ganze Jahr 2021 verteilt waren es 12’284 Patienten. Im Vorjahr waren es rund 1266 Patienten (10,3 Prozent) weniger.
Die Anzahl Patienten und die der Einsätze seien nicht deckungsgleich, weil bei Rega-Einsätzen beispielsweise mehrere Patienten an Bord sein können, Suchflüge ohne Patiententransport stattfinden und die Rega-Einsatzzentrale unter anderem auch die Einsätze der Bergretter des Schweizer Alpen-Club SAC oder Transporte von Nutztieren organisiere, schreibt die Rega in einer Medienmitteilung.

So viele Helikopter-Einsätze wie noch nie zuvor

Die Helikopter-Crews seien besonders gefragt gewesen, schreibt die Rega weiter. Diese sollen von schweizweit dreizehn Einsatzbasen und einer Partnerbasis die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung aus der Luft sicherstellen.
Die nationale Luftrettungszentrale der Rega organisierte im vergangenen Jahr 14’330 Einsätze – die Rettungshelikopter waren damit rund 8 Prozent häufiger in der Luft als im Vorjahr. Wie die Rega mitteilt, haben sowohl die Rettungseinsätze am Ereignisort (8’444, + 8,6 Prozent) als auch die Zahl der Verlegungsflüge von Spital zu Spital (2’854, + 9,2 Prozent) zugenommen. Die Einsatzzahlen aus dem Jahr 2021 würden unter anderem die guten Wetterbedingungen im Herbst sowie das Freizeitverhalten der Schweizer Bevölkerung widerspiegeln, so die Rega.

Auslandrückholungen haben ebenfalls zugenommen

Auch die Zahl der Auslandrückholungen ist gestiegen: Die Rega-Crews repatriierten im vergangenen Jahr 970 Patienten – 858 an Bord der Ambulanzjets (+ 32,6 Prozent) und 112 an Bord von Linienflugzeugen (+ 0,9 Prozent).
Dass Repatriierungen zugenommen hätten, sei auf eine erhöhte Reisetätigkeit der Bevölkerung gegenüber dem ersten Jahr der Pandemie zurückzuführen, in welchem die internationale Reisetätigkeit stark zurückgegangen war.

Transport von 702 Covid-Patienten 

Im vergangenen Jahr transportierte die Rega insgesamt 702 Patienten, die mit Covid-19 infiziert waren – im Rettungshelikopter und in einem der Ambulanzjets. Wie Medinside berichtete, war die Rega im vergangenen Jahr auch für die schweizweite Vermittlung von Patienten in andere Intensivstationen zuständig
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Leichte Notfälle: Das Wallis setzt auf eine einheitliche Nummer

Eine einzige Nummer, die man sich für nicht lebensbedrohliche Notfällen notieren kann: Das Wallis schaltet eine neue Gratisnummer frei, um die Spitäler zu entlasten.

image

LUKS Sursee baut Notfallbetrieb aus und integriert Hausärzte

Nach der Schliessung der hausärztlichen Notfallpraxis in Sursee hat das LUKS die Notfallversorgung übernommen – und setzt dabei auf die Einbindung von Hausärzten im Notfallteam.

image

Triage-Tool blieb wirkungslos: Aargau beendet den «MedicalGuide»

Die Idee: Wir bieten niederschwellige Ersteinschätzungen per Internet – und entlasten so die Notfallstationen. Das funktionierte nicht. Das Interesse blieb zu gering.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

Vom gleichen Autor

image

«Ich brauchte nach der Pause mindestens drei Jahre»

Daniela Fürer arbeitete rund eineinhalb Jahre als Intensivpflegefachfrau, dann wurde sie Mutter und machte eine lange Pause – bis zum Wiedereinstieg.

image

Quereinstieg Pflege: Hunger auf beruflichen Neubeginn

Der Rucksack von Annette Gallmann und Peter Kienzle ist gefüllt mit allerhand Arbeits- und Lebenserfahrung. Die 47-jährige Gastronomin und der 52-jährige Art Director machen die Ausbildung HF Pflege.

image

Hat das Stethoskop auf Arztfotos seine Berechtigung?

Ärztinnen und Ärzte werden fast immer mit einem Stethoskop um den Hals abgelichtet. Braucht’s das? Und: Ist das medizinische Diagnoseinstrument überhaupt noch zeitgemäss?