LUKS Sursee baut Notfallbetrieb aus und integriert Hausärzte

Nach der Schliessung der hausärztlichen Notfallpraxis in Sursee hat das LUKS die Notfallversorgung übernommen – und setzt dabei auf die Einbindung von Hausärzten im Notfallteam.

, 8. August 2025 um 11:55
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Gian Erni (l.), ärztlicher Leiter der Notfallstation und Co-Chefarzt Medizin am LUKS Sursee, und Samuel Schär, Abteilungsleiter Notfall des LUKS Sursee, vor den neuen Fast-Track-Zimmern in den umgebauten Räumlichkeiten der Notfallstation. Bild: zvg
Seit der Schliessung der hausärztlichen Notfallpraxis in Sursee Ende November 2024 stellt das Luzerner Kantonsspital Sursee die 24-Stunden-Notfallversorgung in der Region sicher. Um dem stark gestiegenen Patientenaufkommen gerecht zu werden, hat das Spital den Notfallbetrieb nun ausgebaut und neu organisiert.
Dabei wurde die Notfallstation räumlich erweitert, personell verstärkt und organisatorisch neu ausgerichtet. «Das LUKS Sursee hat flexibel auf die neue Situation reagiert und dank dem grossen Engagement unserer Mitarbeitenden sowie der Unterstützung durch die Notfallpflege des LUKS Luzern und verschiedener Hausärztinnen und -ärzte den Notfallbetrieb nahtlos weitergeführt», sagt Yvonne Neff, Standortleiterin des LUKS Sursee.

Zwei Patientenpfade

Um die Patienten effizient zu behandeln, unterscheidet das LUKS Sursee nun zwischen zwei Patientenpfaden: Ein Pfad für leichtere Notfälle und ein weiterer für komplexere, schwerere Fälle. «So stellen wir sowohl eine ressourcengerechte Behandlung als auch eine hohe Behandlungsqualität rund um die Uhr sicher», erklärt Gian Erni, ärztlicher Leiter der Notfallstation und Co-Chefarzt Medizin am LUKS Sursee.
Das neue Raumkonzept unterstützt diese Unterscheidung: Ein Abschnitt der Notfallstation, der sogenannte «Kern-Notfall», behandelt komplexe medizinische Probleme und Trauma-Fälle. Der andere Bereich, der «Fast Track», ist für weniger schwere Notfälle vorgesehen, die in der Regel ambulant behandelt werden können.

Hausärzte als Teil des Notfallteams

An den Wochenenden arbeiten Hausärztinnen und -ärzte als integrale Mitglieder des Notfallteams. Sie sind beim LUKS angestellt und werden teilweise durch den Kanton Luzern mitfinanziert. «Das System hat sich bereits bewährt und ermöglicht es uns, noch mehr Synergien zu nutzen», so Erni. Z
udem stehen moderne Laborkapazitäten direkt vor Ort zur Verfügung, dank der Einführung von Point-of-Care-Testings (POCT), die schnelle Analysen und kürzere Aufenthalte der Patienten ermöglichen.
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