Derzeit lässt sich nicht bestimmen, ob die Zahl der neuen Covid-Hospitalisationen zu- oder abnimmt. Dies schreibt die «Swiss National Covid-19 Taskforce»
in ihrer neusten epidemiologischen Lagebeurteilung. Als Grund geben die Experten Verzögerungen in den Meldungen der Corona-Spitaleintritte an: Es dauere mehr als zwei Wochen, bis über 90 Prozent der Hospitalisationen gemeldet sind.
Angesichts dieser Meldeverzögerungen eigne sich die Zahl der gemeldeten neuen Hospitalisationen nicht als Mass für die aktuelle Entwicklung der Belastung des Gesundheitssystems. Als robustere Kennzahl bezeichnet die offizielle Taskforce des Bundes die Belegung der Spitäler durch an Covid-19 erkrankte Personen. Daten aus Zürich und Genf zeigten, dass in den dortigen Spitälern die Belegung derzeit zunehme, heisst es.
Hospitalisierung bei Omikron niedriger, aber ...
Die Forschenden der Covid-19-Taskforce sprechen sich ferner dagegen aus, den Umstand überzuinterpretieren, dass Omikron seltener eine Behandlung im Spital nötig mache als etwa die Delta-Variante. Seit ein paar Wochen ist die Omikron-Variante in der Schweiz dominant.
Dieser Effekt könne schnell dadurch aufgewogen werden, dass Omikron ansteckender sei, steht in der aktuellen Lagebeurteilung weiter zu lesen. Weitere, detailliertere Studien mit grösseren Stichproben zu der Schwere der Infektion mit Omikron würden in den nächsten Wochen erwartet.
Höchststand oder Überlastung des Testsystems?
Auch was die Interpretation der Fallzahlen angehe, bleiben die Experten des Bundes vorsichtig: Das Niveau sei bei einer Inzidenz von mehr als 4 000 pro 100 000 Einwohner sehr hoch, die Anzahl der erfassten Fälle in den letzten zwei Wochen aber nicht signifikant gestiegen.
Der flachere Anstieg könnte dem Lagebericht des wissenschaftlichen Beratergremiums zufolge darauf hindeuten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle bald erreicht sei. Denkbar sei aber auch, dass er lediglich zustande komme, weil das Corona-Testsystem derzeit an seine Grenzen gerate.