Angelo Barrile steht neu an der Spitze des Verbands Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (Vsao). Er folgt auf Anja Zyska, die ihr Amt aus beruflichen Gründen abgibt, wie der Vsao am Donnerstag mitteilt. Sie war knapp drei Jahre lang Präsidentin.
Barrile, 44, ist Hausarzt in einer Gruppenpraxis in Zürich und sitzt seit 2015 für die SP im Nationalrat. Er war seit mehreren Jahren bereits Stellvertreter von Anja Zyska.
Keine Alleinkämpfer mehr
Der neue Präsident will sich laut Mitteilung für gute Weiterbildungs- und Arbeitsbedingungen einsetzen: Für die Einhaltung von Arbeitsgesetz und -verträgen, aber auch für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie Chancengleichheit auch für Teilzeitarbeitende.
«Das Berufsbild des früher männlichen Arztes als Alleinkämpfer hat sich schon lange geändert, was sich in den Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen widerspiegeln muss», sagt Angelo Barrile.
Verband will Arbeitsgesetz durchsetzen
Gleichzeitig teilt der Verband mit, in Zusammenarbeit mit den Sektionen künftig «fallweise direkt zu intervenieren, um das Arbeitsgesetz durchzusetzen.» In vielen Spitälern gehören laut Vsao Verstösse gegen die Arbeits- und Ruhezeitregelungen nach wie vor zur Tagesordnung.
Der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte trifft zudem Vorabklärungen für einen nationalen Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Denn eine klare Mehrheit der Verbands-Mitglieder wolle deutlich weniger arbeiten - unabhängig von den rechtlichen Vorgaben. Ein Vorstoss zur 42-Stunden-Woche findet ein grosses Echo, wie der Verband weiter mitteilt.