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Neue Allianz Pharmakogenetik – Akkreditierte Weiterbildung und Peer-Group-Gründung

Noch immer kommt es in viel zu grosser Anzahl zu inzwischen vermeidbaren Komplikationen bei Medikamententherapien.

, 17. Dezember 2020 um 14:00
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Diese reichen von Unwirksamkeiten über Nebenwirkungen und Komplikationen mit Spitalaufenthaltsfolge bis hin zu Todesfällen und kommen jährlich in Summe bei hunderttausenden von Patientinnen und Patienten vor.
Wie bereits in früheren Medinside-Praxisberichten werden in diesem Kontext die fachlich fundierten und bewiesenen Mehrwerte der Pharmakogenetik zunehmend bekannt und finden sukzessive immer mehr Anwendung in der Patientenbehandlung sowie dem interdisziplinären Diskurs der Fachexperten. 
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Pharmakogenetik-Symposium von Labor RISCH, Agena und SONOGEN, 2019, Lakeside, Zürich
Durch diese Entwicklungen kann der Einsatz der Pharmakogenetik bei geeigneter Indikation und professionell fachgruppenübergreifender Zusammenarbeit im Rahmen medikamentöser Behandlungen Folgendes bewirken:
  • Wirksamkeitssteigerung und damit verbesserte Therapieerfolge
  • Reduktion bis Vermeidung von Nebenwirkungen und Komplikationen
  • Bedarfs- und ergebnisgerechte Optimierung des medizinischen wie ökonomischen Ressourceneinsatzes
  • Professionalisierung des medikamentösen Clinical Decision Supports durch standardisierte Einbindung in das Prozessmanagement sowie auch in digitale Medien- und Ökosysteme
  • Unterstützung des Risk-Managements durch Reduktion von Haftungsansprüchen
Per se, und umso mehr im Rahmen der zu erwartenden GUMG-Revision im Jahr 2021, sind neben den Spitälern und niedergelassenen Praxen und Zentren besonders auch die Apotheken ein wesentlicher Ansprechpartner, um die oben genannten und weitere Mehrwerte der Pharmakogenetik zur Anwendung und damit Nutzenentfaltung zu bringen.
So sieht beispielsweise Dr. Mario Rebhan, Geschäftsführer und Inhaber der Toppharm Apotheke Dr. Rebhan in Meilen am Zürichsee, die Zeit für eine standardisierte Anwendung der Pharmakogenetik besonders auch in der Apotheke gekommen.
«Die Pharmakogenetik hat das grosse Potential, die Tätigkeit von uns Apothekern in wesentlichem Mass zu bereichern. Denn in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten können wir somit deutlich personalisierter und präziser agieren als bisher. So können wir unerwünschte Entwicklungen antizipieren und dadurch reduzieren oder gar vermeiden. Dies hat im Kleinen Vorteile für Behandler, Patient und Angehörige wie auch im Grossen für die gesamte Volkswirtschaft. Multimorbide und Hochrisikopatienten werden so in ihrer Compliance gestärkt und vor potentiell fatalen Interaktionen geschützt. Diese Vorteile sollten den Weg für eine breitere Anwendung gerade bei diesen Patientengruppen ebnen, denn die Kosten der Spätfolgen von unzureichender oder gar schädlicher Pharmakotherapie übersteigen die Testkosten bei weitem.»
Bestätigt wird diese Aussage aus dem Apothekeralltag durch die bestehende sowie ständig zunehmende Fachliteratur und damit einhergehende Evidenz. So hat beispielsweise ein Praxisstudienteam aus der Schweiz um Prof. Dr. Stefan Russmann von www.drugsafety.ch im September 2020 im European Journal of Clinical Pharmacology Ergebnisse publiziert, die aufzeigen, dass vom untersuchten Patientenkollektiv rund 30% aufgrund genetisch entsprechender Prädisposition auf eine anstehende bzw. bereits eingeleitete Blutverdünnungstherapie nicht erwartungsgemäss reagieren. Somit besteht die Gefahr, dass die lebenswichtige Blutverdünnung nicht erfolgt, und damit ein hohes Risiko für ein erneutes Ereignis wie z.B. Herzinfarkt, Stentthrombose o.ä. besteht.
Diese auszugsweise zitierte Studie bildet nur einen Bruchteil der inzwischen verfügbaren Evidenz, welche u.a. beim Wirkstoff Clopidogrel weltweit vorliegt. Hierzu passend wurde im August 2019 im Rahmen der Publikation relevanter Studienergebnisse zur Pharmakogenetik-basierten Auswahl einer geeigneten Thrombozytenaggregationshemmung, im New England Journal of Medicine ergänzend ein aussagekräftiges Editorial publiziert mit der Überschrift «Clopidogrel, why the wait?».
Diese beispielhafte Art Evidenz und resultierende Anwendungserfolge festigen sich zunehmend in der klinischen Praxis, so z.B. im Wesentlichen in den Bereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Onkologie, Schmerztherapie, Psychiatrie und Neurologie. Auch Krankenversicherer stellen diese medizinischen Innovationen ihren Versicherten zunehmend zur Verfügung, so z.B. die HELSANA in Zusammenarbeit mit dem Labor Dr. Risch und INTLAB für PRIMEO-Zusatzversicherte
Für die Apotheker sieht Dr. Mounja Schröder, Geschäftsführerin von agfam, folgende Potenziale: «Die Förderung der Medikationssicherheit und der Therapie-Adhärenz gehört zu unseren Kernaufgaben als Apotheker*innen. Die Pharmakogenetik ermöglicht es, aufgrund der Erbanlagen neue Wege zu beschreiten, um gesundheitsschädliche Wirkungen von Medikamenten zu verhindern, ihre Wirkung zu verbessern, sowie Medikamentenauswahl und -Dosierung individuell zu optimieren. Es scheint also naheliegend, dass Apotheker*innen im Rahmen der Rezeptvalidierung auch pharmakogenetische Aspekte berücksichtigen und somit Therapie-Versagen und Komplikationen verhindern. Dadurch wird unsere Arbeit noch spannender und wertvoller. Gleichzeitig eröffnet die Pharmakogenetik spannende Möglichkeiten der interprofessionellen Zusammenarbeit mit den Ärzten zum Wohle der Patienten.»
Aus diesen Gründen bündeln agfam, eine auf kontinuierliche Fortbildung von Apothekenfachpersonal fokussierte Non-Profit-Organisation und die INTLAB AG, eine auf medizinische Expertensysteme spezialisierte Firma mit pharmakogenetischer Sprechstunde im Ärztezentrum Seefeld in Zürich ihre Kräfte. 

Die Allianz entsteht mit der klaren Absicht, die bereits verlässlich und bewährt verfügbaren Mehrwerte der Pharmakogenetik den Fachpersonen niederschwellig zugänglich und damit ihren Patienten in nützlicher Form und Zeit verfügbar zu machen.
Dies bedarf Information, Aufklärung und institutionalisiertem Best-Practice-Erfahrungsaustausch.
So lancieren agfam und INTLAB gemeinsam ab 2021 mit Weiterbildungspunkten akkreditierte pharmakogenetische Weiterbildungen für Apothekerinnen und Apotheker.
Diese finden zweimal jährlich, konkret am 21. April 2021 sowie 10. November 2021 mit folgenden, primär praxisorientierten, inhaltlichen Schwerpunkten statt:
  • Bisherige Entwicklung und aktuelle Möglichkeiten wie auch Restriktionen(Prof. Dr. med. und Prof. epidemiol. Stefan Russmann, FMH Klinische Pharmakologie und Inhaber drugsafety.ch, Küsnacht)
  • Praxisanwendung und Mehrwerte aus ärztlicher Sicht(Dr. Dr. Anna Erat, Chefärztin CheckupZentrum Klinik Hirslanden, Zürich)
  • Praxisanwendung und Mehrwerte aus pharmazeutischer Sicht(Dr. Joachim Manns, Leiter pharmazeutische Entwicklung, Zur Rose AG, Frauenfeld)
Neben diesem klassischen Weiterbildungsangebot möchten agfam und INTLAB noch nachhaltiger agieren. Und zwar mit dem Aufbau einer schweizerischen Peer-Group Pharmakogenetik im Sinne eines lebendigen und gemeinsam reifenden Kollektivs aus an der Praxisanwendung interessierten Pharmazeuten.
Im Sinne derartiger Austauschforen und abgeleiteten Vertiefungscurricula hat sich bereits in der Mayo Clinic ein pharmakogenetisches Training von über 400 Apothekern bewährt, in welchem sich profunde Praxiskenntnisse und Handlungsanleitungen mit höchster Qualität in kurzer Zeit im kollegialen Austausch weitergeben liessen. Dies generierte markante Vorteile bezüglich fachlicher Fundierung, Transformation in den klinischen Alltag, Integration in digitale Medien sowie Verbindlichkeit der partizipierenden Kollegen. Und im Wesentlichen: die Erhöhung der Medikamenten- und damit Patientensicherheit im Sinne der pharmazeutischen Exzellenz
Dies schliesst die Teilnahme auch von ärztlichen Kollegen in keiner Form aus, im Gegenteil, jede interessierte Fachperson ist zu diesem inspirierenden interdisziplinären Diskurs im Sinne einer zeitgemässen und fundierten Medikamententherapie herzlich eingeladen.
Denn gemäss Dr. Kai Heib, Gründungspartner der INTLAB AG, «ist es an der Zeit, tradierte Methoden wie Sektorengrenzen zu überwinden sowie die zeitgemässen WZW-Ansprüche mit ergebnisverantwortlicher Substanz zu leben. Dabei hat sich in den letzten 10 Jahren in unseren Kooperationen mit Ärzten, Pharmazeuten und Kostenträgern in der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und nun auch Österreich gezeigt, dass ein professionell koordiniertes Zusammenspiel der Fachexperten bei der Praxisanwendung von Pharmakogenetik ausnahmslos sehr relevante Mehrwerte generiert hat. Und dies für alle wesentlichen Perspektiven einer anspruchsgruppenorientierten Medizin, Ethik wie auch Ökonomie.»

Bei Interesse stehen Ihnen von Seiten der Initianten gerne zur Verfügung:

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