Isabelle Moret: Mandate bei Krankenversicherern «unvereinbar»

Die frisch gewählte Präsidentin des Spitalverbandes H+ und Gesundheitspolitikerin hat eine klare Linie, wenn es um «Lobbyismus» geht.

, 14. November 2016 um 10:17
image
  • spital
  • politik
  • hplus
Die Waadtländer Nationalrätin Isabelle Moret ist seit Anfang November Präsidentin der Vereinigung schweizerischer Krankenhäuser H+. Ob ihr da nicht die «Hände gebunden seien», wenn es im Parlament um Gesundheitsdossiers gehe? Dies wollte nun die Tageszeitung «Le Temps» von der FDP-Politikerin wissen.
«Nein. Ganz im Gegenteil», sagte die 45-jährige im Interview. Es sei wesentlich, an der Quelle zu wirken und konkret bei der Verbesserung des Systems teilzunehmen, um die Gesundheitskosten zu kontrollieren. Diese Gelegenheit sei ihr mit dem H+-Präsidium nun gegeben, so Moret.

Mandate abgelehnt

Die Juristin, die seit 2011 in der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK) sitzt, hält jedoch auch fest: «Ich hatte immer eine klare Linie in Bezug auf Lobbyismus». Sie habe es deshalb immer abgelehnt, Verwaltungsratsmandate bei einer Krankenversicherung auszuüben.
«Ich finde dies unvereinbar mit meinen Aufgaben in der Gesundheitskommission», sagte Isabelle Moret der Zeitung weiter. 
Dass dies nicht alle so beurteilen, zeigt ein kurzer Blick in die Interessenbindungen einzelner National- und Standeräte der SGK.
  • Ruth Humbel, Nationalrätin FDP Aargau: Verwaltungsrätin Concordia
  • Konrad Graber, Ständerat CVP Luzern: Verwaltungsrat CSS-Gruppe
  • Ulrich Giezendanner, Nationalrat SVP Aargau: Verwaltungsrat KPT
  • Lorenz Hess, Nationalrat BDP Bern: Visana
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Das sind die ersten 4 von 16 geplanten Kostendämpfern fürs Gesundheitswesen

Apotheken und Hebammen sollen mehr Kompetenzen erhalten. Ausserdem müssen die Kantone faire Referenztarife für ausserkantonale Behandlungen festlegen.

image

Nun lässt der Bund das Kostenwachstum bei den Krankenkassen-Leistungen überwachen

In einem Monat beginnt die Kommission für das Kosten- und Qualitätsmonitoring EKKQ, die Preisentwicklung im Gesundheitswesen zu beobachten.

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Suva soll Asbestopfer-Fonds mitfinanzieren

Die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) hat zu wenig Geld. Nun könnte es Unterstützung von der Suva geben.

image

Bundesrat bewilligt Tardoc und Pauschalen - Chirurgen sind «bestürzt»

Der Bundesrat will das neuen Tarifsystem mit einigen Änderungen im Januar einführen. Die FMCH prangert die Pauschalen erneut als teilweise gesetzeswidrig an.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.