Mehr Ärzte arbeiten auch noch im Rentenalter

Auch 2016 gab es in der Schweiz wieder mehr Ärzte als im Vorjahr – und fast alle neuen Kollegen waren im Ausland ausgebildet worden. Dies zeigt die neue Ärztestatistik der FMH.

, 29. März 2017 um 10:35
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Im vergangenen Jahr arbeiteten gut 36‘000 Mediziner in der Schweiz – 14’900 Frauen und 21’200 Männer. Damit stieg die Gesamtzahl um 850 Personen.
Rechnet man dies jedoch um in Vollzeitstellen, so lag der Zuwachs nur bei gut 500 neuen Ärzte-Positionen. 
Die Ärztestatistik der FMH, jetzt wieder veröffentlicht, untermauert also erneut den Trend zur Teilzeit-Arbeit unter den Ärzten. Die FMH-Mediziner arbeiteten im Schnitt 8,8 Halbtage pro Woche (laut Selbstdeklaration); in der Ärztestatistik 2015 waren es noch 8,9 Halbtage gewesen.
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Langfrist-Trend: Anzahl Ärzte in der Schweiz, 1960 bis 2016 | Quelle/Grafik: FMH
Das Durchschnittsalter der Ärzte in der Schweiz lag letztes Jahr bei 49,2 Jahren, wobei die Mediziner im ambulanten Sektor deutlich älter waren: Hier erreichte das Durchschnittsalter 54,6 Jahre – im stationären Bereich waren es gut 43 Jahre. Dies ist einerseits völlig logisch: Die ersten Jahre und die Weiterbildung zum Facharzt geschehen ja primär an den Spitälern.
Die FMH verweist aber auch auf einen anderen Aspekt: Im Rückblick auf früher – mit dem Vergleichsjahr 2008 – werde greifbar, dass ambulant tätige Grundversorger heute deutlich öfter über das Pensionierungsalter hinaus arbeiten. «Dies kann verschiedene Ursachen haben», so die FMH-Mitteilung. «Erstens dürfte die Nachfolgeplanung für eine Praxis weiterhin schwierig sein, zweitens möchten die Ärzte aber auch unabhängig der Nachfolgeplanung über das Pensionierungsalter hinaus arbeiten.»
En detail zeigt sich: Der durchschnittliche Praxisinhaber ist 56 Jahre alt; bei Chefärzten liegt das Durchschnittsalter bei 54; und Oberärzte sind im Schnitt 46 Jahre alt.
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Quelle: FMH

Alles auf einen Blick: Zum Poster der FMH-Ärztestatistik

Wenig überraschend ist, dass die Frauen immer wichtiger werden. Seit 2010 ist der Anteil der Frauen um über einen Drittel gewachsen. Ein ausländisches Diplom hatten 2016 insgesamt 11'900 der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz; letztes Jahr waren es 11'100 gewesen – so dass sich auch sagen lässt: Der Zuwachs des vergangenen Jahres entfiel fast vollständig auf Mediziner aus dem Ausland.
Der Anteil ausländischer Kollegen erreichte 33 Prozent an der gesamten Ärzteschaft; im stationären Bereich waren es 38,4 Prozent.
Die meisten berufstätigen ausländischen Ärzte stammten Deutschland (53,6 Prozent), Österreich (10,8 Prozent), Italien (9,6 Prozent) und Frankreich (3,0 Prozent). 

  • Mehr: Stefanie Hostettler, Esther Kraft: «FMH-Ärztestatistik 2016 – 36‘175 berufstätige Ärztinnen und Ärzte», Schweizerische Ärztezeitung Nr. 13, März 2017. 

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