«Miteinander statt gegeneinander»: So lautet das Motto der Apothekerin Sandra Köppel und der Hausärztin Bettina Meier. Die beiden wollen den Graben zwischen Medizinern und Pharmazeuten zuschütten und legen Apotheke und Hausarztpraxis unter einem Dach zusammen.
MedZentrum heisst das Gemeinschaftsprojekt, das in einer Mitteilung als «zukunftsweisend» gepriesen wird. Es befindet sich beim Bahnhof Pfungen (ZH).
Wissensaustausch zwischen Medizin und Pharmazie
Patientinnen und Patienten sollen vom Wissensaustausch zwischen den Ärztinnen und Apothekerinnen profitieren. Wenn etwa eine Frage zur Verträglichkeit von Medikamenten auftaucht, fragt die Ärztin die Apothekerin um Rat. Umgekehrt kontaktiert die Apothekerin bei Bedarf die Ärztin.
«Ärzte und Apotheker sollten viel intensiver zusammenarbeiten», betont Sandra Köppel. Für Bettina Meier erfordern der Hausärztemangel und die hohen Gesundheitskosten ein Umdenken. Es gelte, Synergien zu nutzen und Hand in Hand zu arbeiten.
Erweiterung geplant
Sandra Köppel und Bettina Meier haben das Gemeinschaftsprojekt Anfang Oktober gegründet. Am 5. Dezember 2015 findet ein Tag der offenen Tür statt, an dem Besucher auf einem Gesundheitsparcours kostenlos Blutdruck, Puls, Blutzucker und weitere Eckwerte messen können.
Zu Apotheke und Arztpraxis gehören auch ein Labor und ein Röntgenraum. Im Januar 2016 wird eine Gynäkologin zum Team stossen. Es ist zudem noch Platz für ein bis zwei weitere Ärzte vorhanden.
Modell macht Schule
Das Prinzip, Arztpraxis und Apotheke räumlich zu verbinden, ist nicht ganz neu: Dass Gruppenpraxen und Apotheken im gleichen Gebäude untergebracht sind, gibt es bereits in mehreren Fällen – etwa
MedicoPlus im Ärztezentrum Einsiedeln in der
ApoDoc in Zürich.
Diese bietet seit kurzem nicht nur Apotheke und Praxis in einem Gebäude, sondern quasi als erweiterten Warteraum gleich noch ein Café. Sein Name: Medici.