Neurozentrum erhält Forschungsgelder der Herzstiftung

Die Schweizerische Herzstiftung unterstützt ein Forschungsprojekt am Luzerner Kantonsspital. Erforscht werden soll die sogenannte Halbseiten-Vernachlässigung bei erstmaligem Hirnschlag.

, 8. Februar 2022 um 08:59
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Die Schweizerische Herzstiftung steuert 100 000 Franken für ein Forschungsprojekt der Klinik für Neurologie und Neuro-Rehabilitation am Neurozentrum des Luzerner Kantonsspitals (Luks) bei. Das Forschungsgeld der gemeinnützigen Organisation ist eine wichtige Unterstützung und eine besondere Anerkennung für das Spital, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. 

Studie mit 250 Patienten soll offene Fragen beantworten

Die Forschungen haben das Ziel, erstmals epidemiologische Daten bei der sogenannten Halbseiten-Vernachlässigung bei erstmaligem Hirnschlag zu erheben. Dabei steht die Inzidenz sowie die 3- und 6-Monats-Prävalenz im Fokus. Aber auch demographische, risiko- und schlaganfallbezogene Faktoren werden mit einbezogen. 
Bisher konnte weder die Inzidenz noch die Prävalenz geklärt werden. Ein Grund hierfür sei, dass viele gängige Untersuchungsmethoden zu wenig sensitiv für die Messung sind. Diese offenen Fragen soll eine prospektive Studie mit voraussichtlich 250 Patienten beantworten. Das werde helfen, bessere Prognosen für eine Erholung nach Hirnschlag zu geben sowie Betroffene optimal behandeln zu können. 

Beurteilung mittels  Video-Okulographie

Die Halbseiten-Vernachlässigung, im Fachjargon «Neglekt», gilt als zuverlässiges Merkmal, mit dem die Schwere einer bleibenden Beeinträchtigung nach Hirnschlag vorausgesagt werden kann. Hirnschlag ist eine der Hauptursachen für Behinderungen. Covid-19-Patienten haben während und kurz nach einer Erkrankung gemäss Studien ein rund zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko eines Hirnschlages.
Bei Neglekt können Patienten den Raum nicht mehr wahrnehmen oder darauf reagieren, welcher der vom Hirnschlag betroffenen Gehirnhälfte gegenüber liegt. Das Vorhandensein und der Schweregrad einer Halbseiten-Vernachlässigung werden mittels «Video-Okulographie» beurteilt, in dem die Augenbewegung und das Gesichtsfeld gemessen wird, während die Betroffenen Bilder auf einem Bildschirm betrachten. 
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