Der zur FMH gehörende Verein Leitender Spitalärzte der Schweiz (VLSS) hat seine Mitglieder befragt. In den ersten beiden Fragen ging es ums Geld. So wurde gefragt, wie sich «die Gesamteinkommen der Chefärztinnen und Chefärzte sowie der Leitenden Ärztinnen und Ärzte entwickelt» haben. Das in der
«Schweizerischen Ärztezeitung» publizierte Ergebnis: Seit 2015 sind die Jahreslöhne der Chefärzte auf sehr hohen Niveau auf fast 400'000 Franken angestiegen, jene der leitenden Ärzte auf etwas tieferem Niveau gesunken.
Nicht in allen Regionen entwickeln sich die Löhne gleich, wie diese Grafik zeigt.
Variable Lohnanteile nehmen zu
Die zweite Frage lautete, wie «bedeutend die variablen Einkommensbestandteile» sind. Der VLSS schreibt: «Die Spitäler vollzogen in den letzten Jahren einen Strategiewechsel bei den Anstellungsbedingungen.» In den letzten Jahren seien meistens Arbeitsverträge mit ganz neuen, vom Bisherigen abweichenden Anstellungsbedingungen vorgelegt worden - die sogenannte privatärztliche Tätigkeit sei und werde wird immer mehr abgeschafft. «Kaderärztinnen und -ärzte müssen stattdessen heute vermehrt Jahresziele erreichen, um in den Genuss von variablen Lohnbestandteilen zu gelangen».
Die jüngste Befragung untermauere diese Entwicklung, schreib der Verein. «2003 bestand noch rund die Hälfte des Einkommens aus variablen Bestandteilen bzw. aus Honoraren und Einkünften aus privater Sprechstundentätigkeit. 2016 machten Honorare aus privatärztlichen Tätigkeiten bzw. ergebnisabhängige oder von einer Zielerreichung abhängige Boni dagegen nur noch 10 bis 20 Prozent des Gesamteinkommens aus.»
Erstaunlich ist es aufgrund dieser Entwicklung aber doch etwas, dass die variablen Bestandteile seit 2016 wieder ansteigen, wie die Grafik zeigt.
Arbeitsbedingungen würden sich verschlechtern
Nicht zufrieden sind die Kaderärztinnen und -ärzte ganz offenbar mit der Entwicklung der Arbeitsbedingungen. Wie bereits 2016 gaben wiederum über 40 Prozent der Befragten an, die Arbeitsbedingungen hätten sich in den letzten drei Jahren verschlechtert.
Fast die Hälfte der befragten Kaderärztinnen und -ärzte (49 Prozent) erlebe die Strukturen als negativ. Der VLSS erklärt sich dies wie folgt: Die Kaderärzteschaft seien in ihren «Entscheidungsbefugnissen zunehmend eingeschränkt». Und wenn sich Kaderärztinnen und -ärzte gegen diese Vorgaben «zur Wehr setzten, drohten ihnen Konsequenzen»