Wird das KSW dereinst privatisiert? Soll es zumindest mal in eine AG überführt werden – so wie das Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger möchte? Am Montag debattiert das Zürcher Kantonsparlament über die Zukunft des Kantonsspitals Winterthur. Und dass die Fernideen einer Privatisierung des öffentlichen Spitals durchaus plausibel sind, zeigt sich auch auf der Gegen-Seite: bei den Privatkliniken. Denn da hat sich nun Swiss Medical Network zur Frage geäussert. Die zweitgrösste Privatklinik-Gruppe im Land betreibt in Winterthur bereits die Klinik Lindberg. Und deren Direktor
Marco Gugolz sagte gegenüber dem «Landboten»: Ja, man sei interessiert, auch öffentliche Spitäler zu führen. Swiss Medical Network «werde es zu gegebener Zeit prüfen, sich als Kaufinteressent des KSW anzubieten».«Grösse des KSW wäre ideal»Das hatte Antoine Hubert schon ganz ähnlich formuliert (nur war es fast vergessen gegangen). Im Mai 2012 sagte der Gründer und Verwaltungsratsdelegierte von Swiss Medical Network, er sei interessiert daran, ein öffentliches Spital zu übernehmen. Und weiter: «Die Grösse des KSW wäre für uns ideal.» Im Gespräch mit der «Neuen Zürcher Zeitung» meinte Hubert damals, es gebe in Winterthur gute Möglichkeiten für Kooperationen und Spezialisierungen, doch die Umsetzung würde einfacher, wenn die Trägerschaft bei beiden Kliniken die gleiche sei.
Ob er ein Auge aufs KSW geworfen habe – dies wurde übrigens auch schon Ole Wiesinger gefragt, der CEO der Hirslanden-Gruppe: «Ziehen Sie eine Übernahme des Kantonsspitals Winterthur in Betracht?», lautete eine Frage in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» im Sommer 2014. Die Antwort: Grundsätzlich begrüsse er die von der Kantonsregierung geplante Privatisierung, der Schritt sei «innovativ und zukunftsweisend».
«Das Management ist unsere Stärke»
Und weiter: «Ich bin sicher, dass es in fünf bis zehn Jahren öffentliche Spitäler geben wird, die von privaten Spitalunternehmen betrieben werden.»
Ob sich dabei gerade das KSW und Hirslanden treffen könnten, wollte Wiesinger allerdings nicht konkretisieren: «So etwas muss immer für beide Seiten passen. Ich habe immer gesagt, dass wir daran interessiert sind, öffentliche Spitäler zu betreiben oder zu managen. Denn das Management ist unsere Stärke, da haben wir als Spitalgruppe einen Vorsprung gegenüber einzelnen Betrieben.»