Im Jahr 2021 hat das Kantonsspital Winterthur (KSW) nach dem pandemiebedingten Einbruch im Vorjahr wieder mehr stationäre und ambulante Patienten behandelt. Insgesamt verzeichnete das KSW rund 28 100 stationäre Patientinnen und Patienten – leicht mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019.
Vor dem Hintergrund der Strategie «ambulant vor stationär» gab es erwartungsgemäss auch mehr ambulante Behandlungen: Die Anzahl Taxpunkte stieg demnach 2021 um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 6 Prozent gegenüber dem Jahr 2019.
Negativer Corona-Effekt drückt auf das Ergebnis
Unter dem Strich hat das Zentrumsspital einen Gewinn von rund 20 Millionen Franken erzielt. Ein «erfreulich gutes Jahresergebnis», schreibt das KSW in einer Mitteilung. Zum Vergleich: Im ersten Jahr der Pandemie verbuchte das Spital einen Gewinn von 1,7 Millionen Franken und 2019 noch über 30 Millionen Franken. Die Ebitdar-Marge stieg von 6,6 Prozent auf 7,9 Prozent.
Die Corona-Pandemie prägte auch 2021 das Geschäftsjahr des Spitals: Total wurden mehr als 800 Covid-19-Patientinnen und -Patienten stationär behandelt. Das sind 200 mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich wäre das Ergebnis ohne Corona-Pandemie rund sieben Millionen Franken besser ausgefallen, heisst es.
Mehrkosten grossteils «unternehmerisch» getragen
Die coronabedingten Netto-Erlösausfälle summierten sich auf rund drei Millionen Franken. Hinzu kommen rund fünf Millionen Franken höhere Personalkosten sowie zusätzliche Kosten im Umfang von rund zwei Millionen Franken – etwa für Schutzmaterial oder externes Sicherheitspersonal.
Der Kanton Zürich hat davon rund drei Millionen Franken mit coronabedingten Zahlungen aufgefangen, der grössere Teil werde aber «unternehmerisch» getragen, heisst es weiter.
Neubau belastet das laufende Ergebnis
Im laufenden Jahr wird der Neubau gemäss Spital das Ergebnis 2022 belasten. Grund sind Bau- und Lieferverzögerungen: so können einige geplante Beschaffungen für den Neubau im Umfang von fünf Millionen Franken erst im laufenden Jahr erfolgen.
Wegen weiterer zusätzlicher Belastungen werde das Jahresergebnis 2022 planmässig «deutlich schlechter» ausfallen als 2021 und in einem «relevanten Verlust» resultieren. Das erwartete Ergebnis entspreche aber dem Businessplan zum Neubau, schreibt das Spital.
Mittelfristig wieder in der Gewinnzone
Auch für die Folgejahre sei, wie seit Jahren geplant, ein negatives Ergebnis zu erwarten. Dank der guten Eigenkapitalbasis könne das KSW jedoch schlechtere Jahresergebnisse vorübergehend verkraften. Mittelfristig plant das KSW, erneut die Gewinnzone zu erreichen.
Das Kantonsspital Winterthur (KSW) gehört zu den zehn grössten Spitälern der Schweiz. Das Zentrumsspital beschäftigt mehr als 3 900 Mitarbeitende und betreibt rund 500 Betten.
Jahresbericht 2021 Kantonsspital Winterthur