Die interventionelle Onkologie ist ein relativ neues Behandlungsverfahren im Kampf gegen Krebs, wird aber zunehmend zur «vierten Therapiesäule» – und soll dabei so wirksam wie eine herkömmliche Operation sein. Erstmals in der Schweiz hat ein Spital nun in diesem Bereich eine wichtige Zertifizierung erhalten.
Nach über einem Jahr Vorbereitung hat die Cardiovascular and Interventional Radiology Society of Europe (Cirse) dem Kantonsspital Winterthur (KSW) die IASIOS-Zertifizierung (International Accreditation System for Interventional Oncology Services) vergeben. Damit ist das KSW auf Augenhöhe mit renommierten Spitälern wie dem St Thomas' Hospital in London.
Verspricht weniger Nebenwirkungen
Die interventionelle Onkologie sei geeignet, um Chemo- oder Strahlentherapien sowie notwendige Operationen zu ergänzen, und dabei minimalinvasiv und kostensparend. Dank der lokalen Anwendung könnten Tumore unter anderem mit Strahlen, Kälte oder Hitze gezielt behandelt werden, ohne dass das umliegende Gewebe zu Schaden komme oder ein grösserer Schnitt nötig wäre.
Möglich wurde die IASIOS-Akkreditierung gemäss Spital durch die grosse Erfahrung des Instituts für Radiologie und Nuklearmedizin in der interventionellen Onkologie. Ein KSW-Team von hochspezialisierten Fachärzten unter der Leitung von Chefarzt Christoph Binkert widme sich explizit diesen neuartigen Methoden und habe in den vergangenen 14 Jahren unter anderem durch Auslandsaufenthalte die notwendige Expertise aufgebaut.