Das Kantonsspital Graubünden (KSGR) blickt bei der der Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten auf ein neues Allzeithoch zurück. Die Anzahl stationärer Patienten nahm um 9,4 Prozent auf über 18'870 zu, bei den ambulanten Fällen war sogar eine Zunahme um 51,2 Prozent zu verzeichnen. Von den insgesamt knapp 138'650 ambulanten Fällen stammen über 49'330 aus dem Covid-Testcenter.
Mit dieser starken Zunahmen verbesserte sich auch der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 46 Millionen Franken auf 412 Millionen Franken. Die Fallzahlen haben zwar insgesamt Rekordwerte erreicht, die Pandemie verursachte aber weiterhin erheblichen Zusatzaufwand, sagt Hugo Keune, der seit August 2021 das Spital als neuer Direktor leitet.
Quelle: Kantonsspital Graubünden
Auf Stufe Unternehmensergebnis resultiert unter dem Strich dennoch ein Gewinn von 9,6 Millionen Franken. Im Vorjahr musste das Spital noch ein Verlust von 1,3 Millionen Franken hinnehmen. Die Ebitda-Marge liegt mit 7,2 Prozent unter den Jahren vor der Pandemie. Im Jahr 2019 hatte diese noch bei 10,7 Prozent gelegen.
Wichtige Weichen gestellt
Das Kantonsspital stellt gemäss eigenen Aussagen mit zwei wichtigen strategischen Entscheiden weitere Weichen für die Zukunft. Zum einen
mit dem Kauf der privaten Klinik Gut mit über 270 Mitarbeitenden und zum anderen mit dem geplanten Betrieb des Spitals Walenstadt im Nachbarkanton St.Gallen. Dort will das Spital nächstes Jahr Viszeral- und Unfallchirurgie, Orthopädie, Allgemeinmedizin, Akutgeriatrie, Palliative Care und Dialyse sowie allgemeine Frauenmedizin ohne stationäre Geburtshilfe anbieten.
Die Übernahme des Spitals hat Modellcharakter, weil sie eben schon heute die künftige Entwicklung auf dem Gesundheitsmarkt vorwegnimmt, wie Stiftungsratspräsident Martin Schmid sagt. Das KSGR verstehe seine Rolle als Zentrumsspital über die Kantonsgrenzen hinaus. Die Zukunft liegt nach seiner Auffassung in solchen Netzwerken eines Betreibers mit mehreren Standorten und nicht einer reinen Zentralisierung.
Jahresbericht 2021 Kantonsspital Graubünden