KS Graubünden eilt Spital Davos zu Hilfe

Marco Oesch, stellvertretender GL-Vorsitzender des Kantonsspitals Graubünden, übernimmt vorübergehend die Leitung des defizitären Spitals Davos. Damit soll eine Kooperation vorgespurt werden.

, 6. März 2018 um 15:32
image
  • spital
  • kantonsspital graubünden
  • spital davos
  • graubünden
Marco Oesch wird ab 6. März zu 80 Prozent als CEO ad interim im Spital Davos arbeiten, die restlichen 20 Prozent wird er weiterhin in seiner Funktion am Kantonsspital Graubünden (KSGR) tätig sein. Er ist dort Departementsleiter Services und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung. Im Spital Davos wird er dem Verwaltungsrat rapportieren. Dies schreiben die beiden Spitäler in einer Mitteilung. 

Raum und Zeit gewinnen

Mit dieser Übergangslösung wollen das KSGR und das Spital Davos Zeit und Raum gewinnen, um in Ruhe mögliche Kooperationsformen und -modelle zu prüfen. Die Lösung stelle sicher, dass der Betrieb in Davos reibungslos weiterlaufen könne, heisst es. Beide Häuser halten fest, es solle kein Präjudiz für eine spätere Zusammenarbeit geschaffen werden. 
Mit dieser Lösung verschafft sich das Spital Davos etwas Luft. Es steht derzeit ohne CEO da: Direktor Hans-Peter Wyss, der das Spital Davos rund drei Jahre geführt hatte, hat seinen Posten vor wenigen Tagen «im Zuge einer strategischen Neu-Positionierung» geräumt. Interimistisch übernahm Finanzchefin Marianne Anliker die operative Leitung. 
Das Spital Davos schreibt seit Jahren Verluste. Es gilt als zu klein, um eigenständig bleiben zu können. Eine Partnerschaft mit dem KSGR war naheliegend und hat sich in den letzten Wochen abgezeichnet. 

Kollegen springen ein

Marco Oesch wird sicher bis Herbst 2018 in Davos tätig sein. Während dieser Zeit sollen vor allem die Bereichsleiter und Kolleginnen und Kollegen im Departement Services Oeschs Aufgaben so weit als möglich aufteilen und übernehmen. Einige Arbeiten und Projekte im KSGR sollen auch zurückgestellt werden.  
Marco Oesch arbeitet seit 2005 im Kantonsspital Graubünden: Zuerst als Leiter Unternehmensentwicklung, dann als Departementsleiter der Frauenklinik Fontana und Mitglied der Geschäftsleitung a.i. und nun in seiner heutigen Funktion. 
Er ist gelernter Kaufmann und hat sich in den Bereichen Finanzen, Controlling, Führung, Pädagogik, Personal/HR, Qualitätsmanagement und strategische Planung weitergebildet. 2009 erlangte er einen Master in Health Service Management der Fachhochschule St. Gallen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Friendly Work Space» – diese Spitäler tragen neu das Label

Die Gesundheitsförderung Schweiz zeichnet Unternehmen aus, die besonders gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen.

image

Nach abruptem Abgang: Die Psychiatrie St. Gallen hat wieder eine Direktorin

Steffi Weidt wird im April 2024 Direktorin 'Medizin und Psychologie' der Psychiatrie St. Gallen.

image

Urologie: 44 Spitäler wollten – diese 27 dürfen

In der Hochspezialisierten Medizin (HSM) wurden neue Leistungsaufträge vergeben – diesmal für zwei komplizierte Urologie-Operationen.

image

Männergesundheit: «Vorsorge lohnt sich»

Männer sterben früher als Frauen. Auch, weil sie sich weniger um ihre Gesundheit kümmern, meint Prof. Dr. med. Stephen Wyler, Chefarzt und Klinikleiter Urologie sowie Leiter des Prostata- und Uroonkologischen Zentrums am Kantonsspital Aarau KSA.

image

Dem See-Spital bleibt das neue Medical-Center versagt

Das See-Spital Horgen kapituliert: Es verzichtet auf den geplanten Neubau.

image

Schon wieder eine Entlassung am Bürgerspital

Angestellt und nach anderthalb Jahren schon wieder weg: Die Solothurner Spitäler haben einen Chefarzt freigestellt.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.