Das Kantonsspital Aarau sei nicht in der Lage, anstehende Grossinvestitionen aus eigener Kraft zu stemmen: Zu diesem Schluss kommt Jean-Pierre Gallati, Fraktionschef der SVP im Aargauer Kantonsparlament. Kurz: Das KSA ist zuwenig rentabel. Eine tiefere Ursache dafür sichtet Gallati an der Spitze der Institution: Denn nun fordert er per Interpellation, dass die Geschäftsleitung integral auszutauschen sei – und das Management des Kantonsspitals einer privaten Gesellschaft übertragen werden müsse.
Wie
Gallati auf «Tele M1» erläuterte, liege die von der Regierung angestrebte Gewinnmarge von 10 Prozent (Ebitda) beim KSA in weiter Ferne (tatsächlich erlitt das Spital im Jahr 2014 einen Verlust von rund 30 Millionen Franken, gefolgt von einem 2-Millionen-Franken-Gewinn im Jahr 2015).
«Dominanz der Chefärzte»
Die Spitze des KSA sei durch die Dominanz der Chefärzte geprägt, so die Interpellation, in der auch von einer «übergrossen Geschäftsleitung» die Rede ist.
Nachdem die Änderungen im Verwaltungsrat bisher keine zählbaren Resultate gezeitigt hätten, bleibe nun wohl als «letzte Möglichkeit», das Management auf eine private Gesellschaft auszulagern. Sollte auch dies scheitern, bleibe wohl nur noch eine vollständige Privatisierung und Veräusserung des Spitals.
Negativ zur Idee äusserte sich die politische Gegenseite: SP-Fraktionschef Dieter Egli forderte auf «Tele M1», dem KSA noch mehr Zeit zu geben: «Ich denke nicht, dass jetzt so kurzfristige Massnahmen viel bringen».