Kantonale Spitäler werden Aktiengesellschaften

Die Änderung macht einen überkantonalen Spitalverbund möglich.

, 8. November 2019 um 10:15
image
  • spital
  • luzerner kantonsspital
  • spital nidwalden
  • politik
Die Rechtsform der kantonalen Spitalunternehmen soll im Kanton Luzern geändert wird. So sollen das Luzerner Kantonsspital (Luks) und die Luzerner Psychiatrie in gemeinnützige Aktiengesellschaften umgewandelt werden. Dies will eine Mehrheit der vorberatenden Kommission des Luzerner Kantonsrates. 
Diese Rechtsform habe sich für Unternehmen solcher Grösse und Komplexität bewährt, so das Verdikt der Kommissionsmehrheit. Die Spitäler erhielten damit die optimalen Voraussetzungen für eine flexible und transparente Unternehmensorganisation und -führung. Zudem könnten sie Versorgungsverbünde mit anderen Anbietern eingehen. So will das Luks mit dem Kantonsspital Nidwalden einen Spitalverbund bilden.

Gesamtarbeitsvertrag soll ausgehandelt werden

Für die Kommission sei es zentral, dass die Spitalaktiengesellschaften über eine gemeinnützige Zweckbestimmung verfügen und im alleinigen Besitz des Kantons bleiben, schreibt sie in einer Mitteilung. Die Rechtsformänderung werde auf das medizinische Angebot der Spitäler keine Auswirkung haben. Die neuen Gesellschaften würden zudem die bestehenden Arbeitsverhältnisse übernehmen. Das Personal solle weiterhin über attraktive Anstellungsbedingungen verfügen. Der Kanton möchte, dass die Sozialpartner einen Gesamtarbeitsvertrag aushandeln, welcher die heutige Situation  - die Spitalmitarbeitenden sind heute Staatsangestellte - abbildet. Über das Ergebnis soll das Personal abstimmen können.

Kanton bekommt neues Spitalgesetz

Der Kanton soll weiterhin Alleineigner der beiden Kantonsspitäler bleiben. Die geplanten Änderungen sind Teil des neuen Spitalgesetzes. Dieses wird voraussichtlich im kommenden Dezember und Januar im Kantonsrat behandelt.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Bundesrat genehmigt neue Tarife – und schon hoffen alle auf Änderungen

Fachärzte, Privatspitäler und die Pharma-Industrie finden die Tarife «untauglich» und «schlecht konzipiert».

image

Bund soll Tomographie-Untersuchungen kontrollieren

Zu teure Untersuchungen: Die Eidgenössische Finanzkontrolle fordert mehr Aufsicht. Zu vieles liege im Ermessen der Ärzte und Ärztinnen.

image

Zuerst in die Apotheke statt in den Notfall

Das fordert GLP-Nationalrat und Pflegefachmann Patrick Hässig. Er befürwortet deshalb eine 50-Franken-Gebühr für unnötige Notfallbesuche.

image

Spital Lachen rückt die Gefässmedizin ins Zentrum

Gefässerkrankungen sind verbreitet und können Menschen jeden Alters betreffen. Unbehandelt können schwerwiegende Komplikationen wie Gefässverschlüsse oder Organschäden folgen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist essenziell – genau hier kommt das Gefässzentrum des Spitals Lachen ins Spiel.

image

Die digitalisierte Patient Journey in der Lindenhofgruppe

Die digitale Patient Journey ist in Schweizer Spitälern etabliert. Sie erleichtert Patient:innen die Planung, Vorbereitung und Begleitung rund um den Spitalaufenthalt und entlastet das medizinische Personal – besonders bei psychisch belastenden Situationen im Vorfeld.

image

Notfall: Die Bagatellgebühr rückt näher

Wer den Spital-Notfall aufsucht, erhält einen Zuschlag von 50 Franken auf den Selbstbehalt: So will es die Gesundheitskommission des Nationalrats.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.