Jeder zwölfte ältere Spitalpatient will sterben

Eine Studie des Lausanner Universitätsspitals rüttelt auf: Jeder zwölfte ältere Patient möchte lieber sterben als gesund werden.

, 30. September 2020 um 05:00
image
  • spital
  • innere medizin
  • universitätsspital lausanne
Der Wunsch zu sterben ist bei älteren Menschen auf Palliativstationen oder in Pflegeheimen nicht so selten. Dass jedoch auch ältere Menschen, die im Akutspital behandelt werden, lieber sterben würden, überrascht.

Wohlbefinden schützt vor Sterbewunsch

Das Universitätsspital Lausanne (CHUV) hat mit einer Studie gezeigt, dass 8 von 100 älteren Patienten der Abteilung Innere Medizin gar nicht gesund werden möchten, sondern vielmehr den Wunsch haben, zu sterben.
Je älter die Patienten waren, umso eher entwickelten sie diesen Wunsch. Je besser jedoch die Befragten ihre Lebensqualität einschätzten, umso geringer war er.

Spitalbehandlung darf nicht Sterbewunsch fördern

Die in Lausanne untersuchten Patienten litten häufig unter mehreren Krankheiten, was deren Lebensqualität senkte und den Wunsch zu sterben erhöhte. Zum Resultat sagt Studienleiter Marc-Antoine Bornet: Das Spitalpersonal müsse versuchen, die Lebensqualität der älteren Patienten zu erhöhen. So könne es verhindern, dass die Patienten unter der Behandlung zu leiden beginnen und deshalb lieber sterben möchten.
Zu Beginn eines Spitalaufenthalts müsse vermehrt die Frage nach dem Sterben diskutiert werden. So könne die Behandlung besser an die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.

Zwei Drittel der Lausanner Patienten sind über 65-jährig

Untersucht wurde das Befinden von 232 Patienten über 65 Jahre, die zwischen Mai 2018 und April 2019 in der Abteilung Innere Medizin des Lausanner Universitätsspitals behandelt worden sind. Die Abteilung hat 166 Betten und behandelt pro Jahr 5550 Patienten, zwei Drittel davon sind über 65-jährig.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Co-Creation im Gesundheitswesen

Zippsafe revolutioniert mit seinen Produkten das Gesundheitswesen. Ein platzsparendes Spindsystem optimiert Personalumkleiden, während ZippBag und ZippScan den Umgang mit Patienteneigentum verbessern. Erfahren Sie, wie die Produkte durch enge Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern entwickelt wurden.

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Schliessung der Inneren Medizin in Riaz: Welle von Reaktionen

«Alles ist voll. Wo sollen die Leute denn hin?» Nach der Ankündigung des Freiburger Spitals HFR, die Innere Medizin am Standort Riaz zu schliessen, kommt viel Widerspruch auf.

Vom gleichen Autor

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.

image

«Hausarzt ist kein Beruf, den man subventionieren muss»

Ein Arzt macht vor, wie eine Berggemeinde zu medizinischer Versorgung kommt. Und er kritisiert Kollegen, die einfach ihre Praxis schliessen.

image

Medikamente: Diese fünf Irrtümer müssen alle kennen

Epinephrin statt Ephedrin? Solche Verwechslungen können tödliche Folgen haben. Gut zu wissen, wo die grössten Gefahren lauern.