Im Kantonsspital Aarau (KSA) ist es zu einer Pionierleistung im Bereich der roboterassistierten Chirurgie gekommen. Die Teams der Kliniken für Urologie und Viszeralchirurgie haben kürzlich die erste komplett roboterassistierte Blasen- und Enddarmentfernung (Exenteration) durchgeführt.
Ein solch komplexer, rein roboterassistierte, minimal-invasiver Eingriff in der Schweiz sei bisher noch nirgends durchgeführt worden. Dies schreibt das Kantonsspital in einer Mitteilung und verweist auf die Vertriebsfirma des Da-Vinci-Roboters.
Interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit
Der Patient habe den minimal-invasiven Eingriff komplikationslos überstanden und konnte in die Rehabilitation entlassen werden, heisst es.
Der Eingriff erfolgte unter der Leitung von Andreas Sauer, Leitender Arzt der Urologie, und Christian Nebiker, Leitender Arzt und Stellvertreter des Chefarztes der Viszeralchirurgie. Die «erfolgreiche» Operation belege unter anderem «die gute interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit».
Da-Vinci wird von einem Chirurgen bedient
Bei der Operationstechnik mit dem Da-Vinci-Roboter überträgt der Operationsroboter die Handbewegungen des Arztes oder der Ärztin millimetergenau auf die Instrumente. Der Operateur sitzt an einer Steuerkonsole und sieht das Operationsfeld mehrfach vergrössert über eine dreidimensionale Videodarstellung. Das Wichtigste für ein gutes Operationsresultat bleibt die Qualifikation und Erfahrung des Operateurs, erst an zweiter Stelle steht die Technik.
Mit dem Da-Vinci-Roboter werden unter anderem Blutverlust und Schmerzen bei Eingriffen reduziert, und auch die Infektionsgefahr ist geringer. Zudem verkürzen sich der Heilungsprozess und die Hospitalisationsdauer.