Insel Gruppe: Fünfzig neue Stellen für Riggisberg

Das Spital Riggisberg erhält eine Abteilung für Neurorehabilitation. Der Entscheid erntet nicht nur Applaus.

, 11. Januar 2016 um 05:00
image
In der ehemaligen Geburten­abteilung im zweiten Stock des Spitals Riggisberg will das Berner Inselspital eine Abteilung für Neurorehabilitation eröffnen. Dies hat die Spitalgruppe mitgeteilt.
Ab 1. September 2016 will das Landspital rund 35 der insgesamt 78 Betten für die Neuro-Rehabilitationsabteilung umnutzen. In Zukunft sollen Patienten vom Campus Bern nach Riggisberg verlegt werden, sobald sie keine hochspezialisierte akutmedizinische Betreuung mehr benötigen.

Ärzte, Ergotherapeuten, Logopäden... gesucht

Die Investitionen belaufen sich auf 2,3 Millionen Franken. Zudem sollen 50 neue Vollzeitstellen geschaffen werden. Nebst Ärzten und Pflegepersonal sind dies Spezialisten aus Ergotherapie, Logopädie, Neurophysiologie und Physiotherapie.
Die Insel-Gruppe will mit der neuen Abteilung die Zukunft des Kleinspitals langfristig sichern. Das Initiativkomitee der kantonalen Spital-Standort-Initiative reagierte verhalten optimistisch auf die Ankündigung.

«Kein Reha-Zentrum»

Wenn die neue Abteilung der Erhaltung des Akutbetriebs diene, begrüsse man die Neuerung. Wenn aber das Spital nach und nach in ein Rehabilitationszentrum umfunktioniert werde, «dann schlägt der Entscheid in die falsche Richtung ein», sagte Christine Bär, Gemeindepräsidentin von Riggisberg und Mitglied des Initiativkomitees.
Die Initianten der der Spital-Standort-Initiative befürchten die Umwandlung des Akutspitals in ein Reha-Zentrum – «und damit eine weitere Verschlechterung der Versorgung der Bevölkerung in der Region.»

Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

«Unangemessenes Verhalten»: Insel trennt sich von Klinikdirektor

Nach schwerwiegenden Vorwürfen zieht die Insel Gruppe Konsequenzen und entbindet einen Klinikdirektor mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

Ressourceneffizienz bei Schweizer Spitälern

Interview von Unite mit Andrea Raida M.Sc., Projektleiterin Health Care Logistics am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, über Ergebnisse des Forschungsprojekts «Green Hospital»

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.