Derzeit sind 12 Prozent des Pflegepersonals und 54 Prozent der Ärzte am Luzerner Kantonsspital (LUKS) gegen Grippe geimpft. Letztes Jahr betrugen die Raten noch 10,5 respektive 50 Prozent, wie aus einem Bericht
in der «Luzerner Zeitung» hervorgeht.«Diese Entwicklung ist gut, vor allem im Vergleich zur Saison 2014/15», sagt Marco Rossi der Zeitung; er ist Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital. Damals waren nur gerade sechs Prozent des Pflegepersonals geimpft.
So fördert das LUKS die Grippeimpfung
Man sei aber noch nicht dort, wo man sein wolle, fügt Rossi hinzu. «Das Ziel ist, dass sich Impfwillige nicht mehr rechtfertigen müssen, wenn sie von ihren Impfabsichten erzählen.»
Das Kantonsspital setzt auf Zahlen und Fakten. Es hat vor einem Jahr beschlossen, alle im Spital diagnostizierten Ansteckungen systematisch zu erfassen. «Der Aufwand ist riesig, wir führen viele Laboruntersuchungen durch», sagt Rossi. «Aber es lohnt sich». Die Massnahme fördere zudem das Verständnis für die Grippeimpfung beim Personal.
«Todesfälle-Zahlen für uns nicht nachvollziehbar»
Zudem lasse sich belegen, dass es bei den einzelnen Fällen von spitalerworbener Grippe im Luks bisher zu keinem Todesfall gekommen sei. «Zahlen aus Genf oder Basel, wonach auf die Schweiz hochgerechnet 300 Patienten im Jahr sterben, sind für uns nicht nachvollziehbar.»
Oft verbreiten Angehörige von Patienten die Viren im Spital, wie die systematische Erfassung andeute. Das Spital hat darauf reagiert: Im LUKS besteht Maskentragpflicht für erkältete Besucher, wie dies bereits von anderen Spitälern bekannt ist.
Impfraten in den Zentralschweizer Spitälern
Zahlen 2017 (2016)
- Hirslanden-Klinik St. Anna: Ärzte: 90 Prozent (-); Pflegepersonal: 27 Prozent (-).
- Zuger Kantonsspital: Ärzte: 53 Prozent (39 Prozent); Pflegepersonal: 20 Prozent (15 Prozent)
- Spital Schwyz: Ärzte 50 Prozent (~ 50 Prozent); Pflegepersonal: unter 10 Prozent (15 Prozent)
- Kantonsspital Obwalden: keine Zahlen zu den Impfraten, da sich das Personal privat oder im Spital impfen lassen kann