Hunderte von neuen Parkplätzen - exklusiv fürs Spitalpersonal

Bus, Trams und Züge sind für Spitalpersonal derzeit tabu. Das bedeutet für grosse Spitäler: Sie müssen nun schnell genug Parkplätze finden.

, 25. März 2020 um 07:40
image
1500 neue Parkplätze: In der rot-grün regierten Stadt Bern wäre das zu anderen Zeiten als schlechter Scherz aufgefasst worden. Nun ist es aber ernst. Denn Spitalpersonal sollte wegen der höheren Ansteckungsgefahr nicht mehr mit dem öffentlichen Verkehr zur Arbeit fahren.

Parkbusse für eine Insel-Angestellte

Hunderte von Insel-Angestellten kommen deshalb nun zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem Auto ins Spital. Die Stadt musste schnell auf die neue Situation reagieren. Bereits hatte eine Pflegefachfrau nämlich eine Busse gefasst, weil sie ihr Auto im Parkverbot abstellte.
Als Sofortmassnahme schuf die Stadt 220 Parkplätze rund ums Spital. Verkehrsdienste kontrollieren, dass die Plätze nur von Insel-Angestellten benutzt werden. Zurzeit sind die Behörden daran, die Abstellplätze auf 1500 aufzustocken.

Universitätsspital Zürich kann ETH-Parkhaus nutzen

Auch in Zürich mussten die Behörden rasch reagieren: Das Universitätsspital USZ kann seit kurzem das Parkhaus der nahe gelegenen ETH nutzen. Das Parkhaus wird zurzeit kaum gebraucht, weil wegen des Corona-Virus keine Veranstaltungen stattfinden. «Zudem stehen nach dem Besucherstopp auch im USZ-Parkhaus weitere Parkplätze zur Verfügung», sagte USZ-Sprecherin Martina Pletscher gegenüber Medinside.
Das Stadtspital Waid und Triemli stellt seinen Angestellten ebenfalls zusätzliche Gratisparkplätze zur Verfügung. Zurzeit seien es über 200, sagt die Sprecherin Maria Rodriguez. Dazu kommt, dass die Stadt Zürich – genauso wie die Stadt Bern – den Mitarbeitenden des Gesundheitswesens spezielle Parkkarten anbietet. Das Spital plant zudem Alternativen zur Anreise an den Arbeitsort. Eventuell gibt es einen Shuttle-Service.

HUG bietet Gratisparkplätze

In Genf hat das Universitätsspital (HUG) sämtliche Parkplätze für die Angestellten gratis gemacht. Und: Sollten die Parkhäuser in der Umgebung des HUG nicht mehr ausreichen, will das Spital weitere Plätze in der Nähe zur Verfügung stellen.
Keine Parkplatzprobleme gibt es am Luzerner Kantonsspital (LUKS): Wegen des Besucherverbots habe es genug Parkplätze für alle Angestellten, teilt das Spital mit.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Weg frei für zwei neue Rehakliniken in Zürich

Mit der abgewiesenen Beschwerde des Kantons Thurgau soll die Umsetzung der Rehabilitationskliniken am Stadtspital Zürich Waid und Triemli jetzt «mit Hochdruck» durchstarten.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Regierung muss Lohn des LUKS-Präsidenten prüfen

195'000 Franken für den Spital-Verwaltungsrats Martin Nufer seien «ausufernd», kritisierte eine Politikerin.

image

Insel-CMIO vertritt Europa im internationalen Epic Gremium

Michael Stickel, Chief Medical Information Officer der Insel Gruppe, wird künftig im Epic Care Everywhere Council vertreten sein - als einer von zwei europäischen Mitgliedern.

image

Universitätsmedizin bleibt Männersache – trotz Lippenbekenntnissen

In der Westschweiz liegt der Frauenanteil in Top-Arztpositionen höher als in der Deutschschweiz. Eine neue Auswertung der Universitätsspitäler zeigt regionale Unterschiede – und ein nach wie vor tiefes Gesamtniveau bei den Spitzenpositionen.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.