Hirslanden-Mutterhaus rutscht tiefer in die Verlustzone

Der Verwaltungsrat des Spitalkonzerns Mediclinic, zu dem auch die Privatkliniken Hirslanden gehören, setzt dieses Jahr die Dividenden für die Aktionäre aus.

, 2. Juni 2020 um 07:32
image
  • mediclinic
  • hirslanden
  • spital
Die südafrikanische Spitalgruppe Mediclinic hat das Ende März endende Geschäftsjahr mit einem Verlust von umgerechnet 380 Millionen Franken abgeschlossen. Mit über 182 Millionen Franken in der Vorjahresperiode entspricht dies einer Verdoppelung des Verlustes.
Als Grund für das negative Ergebnis nennt Mediclinic unter anderem «Wertminderungen im Goodwill und Anlagevermögen» bei Mediclinic Middle East und Hirslanden. Der Verwaltungsrat des Spitalkonzerns hat aus Liquiditätsüberlegungen zudem entschieden, die Dividendenzahlung an die Aktionäre auszusetzen.
«Es besteht weiterhin ein hohes Mass an Unsicherheit hinsichtlich des Fortschreitens der [Corona-]Pandemie und ihrer vollständigen Auswirkungen, die möglicherweise mindestens die nächsten 12 Monate andauern werden», sagte Mediclinic-Chef Ronnie van der Merwe.

Hirslandens Ebitda-Marge schrumpft

Erneut entfiel 47 Prozent der Konzerneinnahmen auf die Privatklinikgruppe Hirslanden, die den Umsatz um 1 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken steigerte. Die stationären Einnahmen gingen um 0.5 Prozent zurück, während sich der Umsatz mit ambulanten Patienten um 8 Prozent erhöhte.
Die Schweizer Tochtergesellschaft mit ihren 17 Kliniken und rund 1'900 Betten trug im abgelaufenen Geschäftsjahr zudem 44 Prozent zum Ebitda der Gruppe bei – wie in der Vorperiode. Der Hirslanden-Ebitda verringerte sich im Berichtszeitraum um 7 Prozent auf 266 Millionen Franken. Die Ebitda-Marge: 14.8 Prozent, 1.2 Prozent weniger als im Geschäftsjahr 18/19.
Trotz Covid-19 entsprechen die Ergebnisse bei Hirslanden «im Grossen und Ganzen» den Erwartungen, hält Mediclinic am Dienstag in einer Mitteilung fest.  
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

image

LUKS Gruppe baut Verwaltungsrat um

Elsi Meier, Giatgen A. Spinas und Pauline de Vos verlassen das Gremium. Die Nachfolge-Suche hat bereits begonnen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.