GZO Spital: Erstes Peer-Review-Verfahren

Und es geht gleich weiter – in den letzten Wochen schlossen sich reihenweise Schweizer Kliniken der Initiative Qualitätsmedizin an: KSW, Spitalzentrum Biel, Spital Bülach, Spital Uster, Spital Zollikerberg.

, 11. November 2016 um 09:12
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Im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin fand am 8. November im GZO Spital Wetzikon das erste Verfahren zur Qualitätssicherung statt – und zwar im Departement Chirurgie. Dabei analysierten erfahrene Chefärzte sowie Pflegende aus anderen IQM-Mitgliedskliniken mit dem verantwortlichen Chefarzt Daniel M. Frey kritische Patientenfälle.
Gibt es Fehler in Abläufen und Strukturen? So die Kernfrage, welche Fachleute unter anderem der Krankenhäuser von Wesel, Marbach und Geislingen, aber auch von Inselspital und USZ an die Abteilung anlegten. 
Wie das GZO Spital mitteilt, bestätigte die Auswertung das hohe Qualitätsniveau: «Das Peer-Review-Verfahren in der Chirurgie hat gezeigt, dass wir Vieles sehr gut machen und alle eine überdurchschnittliche Leistung erbringen», so Daniel M. Frey. «Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Fallanalysen werden wir so rasch wie möglich umsetzen.»

Zürichlastig

Das GZO Spital Wetzikon ist seit Juli 2015 Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) in Berlin. Neben den Universitätsspitälern und der Hirslanden-Gruppe war es das erste Schweizer Regionalspital, das hier Mitglied wurde. Seither ermittelt das GZO unter Leitung des Qualitätsbeauftragten Hendrik Lohr die medizinische Ergebnisqualität auf Basis von Routinedaten. Im Frühjahr 2017 werden die ausgewerteten Daten auf den Webseiten des IQM Labels und des GZO Spital Wetzikon veröffentlicht.
Derweil schlossen sich eine Reihe weiterer Spitäler (und insbesondere Zürcher) Spitäler der grenzüberschreitenden Initiative an. So ist seit dieser Woche das Kantonsspital Winterthur an Bord; in den Monaten davor beteiligten sich zudem das Spitalzentrum Biel, das Spital Bülach, das Spital Uster und das Spital Zollikerberg.
  • Im Bild (vlnr): Urs Eriksson (Ärztlicher Direktor, GZO), Michael Nühlen (Leiter Pflegedienst, ev. Krankenhaus Wesel), Hendrik Lohr (Qualitätsbeauftragter, GZO), Marc Müller (Ärztlicher Direktor Krankenhaus Marbach), Daniel Frey (Departementsleiter Chirurgie, GZO), Susanne Kohler (Pflegeexpertin, Intensivmedizin USZ) , Matthias Hahn (Chefarzt Chirurgie, Helfenstein Klinik Geislingen), Esther Phillip (Leiterin Intensivpflege, GZO), Beata Antalova (Leiterin Pflege Chirurgie, GZO), Andrea Egli (Leiter Qualität Pflege, GZO), Beatrice Jenni-Moser (Universitätsklinik für Intensivmedizin, Inselspital Bern), Emanuel Gmür (leitender Arzt Chirurgie, GZO), Elisabeth Stirnemann (Direktorin Betriebe, GZO)

Was ist die Initiative Qualitätsmedizin?


In der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) engagieren sich Krankenhäuser aus Deutschland und der Schweiz für mehr medizinische Qualität bei der Behandlung ihrer Patienten – etwa durch die erwähnten Peer-Reviews. Ziel ist es, das Verbesserungspotenzial für alle Mitarbeiter sichtbar zu machen.
Die drei Grundsätze der IQM-Mitglieder lauten: Qualitätsmessung auf Basis von Routinedaten; Transparenz der Ergebnisse durch deren Veröffentlichung sowie Qualitätsverbesserungen durch Peer-Review-Verfahren.
Diskussion auf Augenhöhe
Ziel des IQM-Peer-Review-Verfahrens ist es, einen kontinuierlichen internen Verbesserungsprozess und eine offene Fehler- und Sicherheitskultur in den teilnehmenden Kliniken zu etablieren. Auch soll die fächerübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden.
Kernstück eines Reviews bei IQM ist die gemeinsame Diskussion der Ergebnisse. Diese findet auf Augenhöhe zwischen den Peers und dem verantwortlichen Chefarzt statt. Dabei identifizierte Probleme dienen anschliessend als Grundlage für zielgenaue Massnahmen zur Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität. 
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