Die geplante Spitalliste des Kantons Neuenburg sei medizinisch gefährlich, undurchführbar, finanziell unsolide und verletzte die Verlassung: Mit dieser harten Beurteilung wendet sich
Genolier Swiss Medical Network gegen die Spitalpläne der Neuenburger Regierung.
Soeben war die neue Spitalliste des Kantons in der Vernehmlassung – und sie erwies sich offenbar ein schwerer Schlag für Genolier. Die zweitgrösste Privatklinikgruppe der Schweiz würde nach den Plänen der Kantonsregierung keinen einzigen neuen Leistungsauftrag erhalten. Beantragt hatte sie die Zulassung für Gynäkologie, Chirurgie, Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Reha.
Zugleich würde die Zahl der zugewiesenen Fälle in den bisherigen Bereichen Nephrologie, Augenheilkunde und Orthopädie gesenkt.
Freie Arztwahl auf dem Prüfstand
In der Nierenheilkunde beispielsweise könnte Genolier ab dem kommenden Jahr nur noch 91 Fälle behandeln – dies, nachdem im ersten Halbjahr 2015 bereits 173 Nierenpatienten behandelt wurden. Antoine Wildhaber, Präsident von GSMN Neuchâtel, weist darauf hin, dass sich für die Patienten hier schlicht und einfach eine Einschränkung der freien Ärztewahl abzeichne.
Genolier hätte «keine andere Wahl», als dies vor den Gerichten zu bekämpfen, so das zur Aevis Viktoria Holding gehörende Spitalunternehmen.