Die Assistenz- und Oberärzte des Freiburger Spitals fordern eine neue Vereinbarung über ihre Arbeitsbedingungen. In einem Aufruf der
ASMAF – der Freiburger Sektion des VSAO mit rund 400 Mitgliedern – wird der Kanton aufgefordert, «dringend Massnahmen in die Wege leiten, um die Qualität der Pflege zu garantieren.»
Der Aufruf hält fest, dass gewisse Vorgaben des Arbeitsgesetzes bei den Assistenzärzten «schlicht missachtet» würden – bezüglich Arbeitszeiten, der Bezahlung von Überstunden und beim Bereitschaftsdienst. Und überhaupt könnten die Anstellungsbedingungen der Assistenz- und Oberärzte im interkantonalen Vergleich nicht standhalten.
Warnung vor dem Teufelskreis
Als Folge davon werde die Rekrutierung von qualifiziertem Personal zu einer dauerhaften Herausforderung. «Werden jetzt keine Massnahmen ergriffen, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, wird es in Zukunft schwierig werden, dem Bevölkerungswachstum entsprechend ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.»
Konkret fordert die ASMAF nun Verhandlungen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die von allen betroffenen Parteien respektiert werden. Immerhin sei Freiburg der einzige Kanton der Westschweiz sowie der Region, wo die Arbeitsbedingungen der Assistenz- und Oberärzte keine klaren rechtlichen Rahmenbedingungen haben. Auch seien die Löhne für die Assistenz- und Oberärzte hier so tief wie kaum sonst in der Schweiz.
«Seit Sommer blockiert»
Im Sommer fanden Vorverhandlungen mit der Geschäftsleitung des HFR über den Abschluss eines GAV statt. Die ASMAF strebt nun an, dass ein solches Abkommen im Januar 2018 in Kraft treten kann.
Die bremsende Seite ist – laut Einschätzung der ASMAF – die Kantonsregierung: Ihr legte die Spitaldirektion einen Vorschlag für eine neue Lohnskala vor, aber: «Dieser Vorschlag ist seit diesem Sommer vom Staatsrat blockiert.»