Frage: Was kostet ein Da Vinci pro Operation?

Kommt drauf an, wie rege er genutzt wird. Was zum Thema der Gesundheitskosten im Raum Basel führt.

, 9. Oktober 2017 um 12:02
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Auch eine Folge der neusten Krankenkassen-Daten: In der durch hohe Prämien und weitere Prämienanstiege gebeutelten Nordwestschweiz nimmt die «Basler Zeitung» (Paywall)  jetzt die dichte medizinische Versorgung der Region ins Visier – und stellt die Frage in den Raum: Ist das nicht langsam übertrieben?
Dabei wird erstens bemerkt, dass die Nordwestschweiz nicht nur die höchste MRI-Dichte auf dem Erdball aufweist, sondern dass obendrein nirgends sonst eine so hohe Da-Vinci-Dichte herrscht. Solch einen Operations-Roboter haben sowohl die Privatkliniken Merian Iselin und Claraspital als auch das Unispital Basel und das Kantonsspital Baselland.

Knapp 100 Einsätze pro Jahr

Die Zeitung forderte also die Zahlen zur «Da-Vinci-Kriegsmaschine in Liestal» (Zitat BaZ) ein. Heraus kam, dass das Gerät über zwei Drittel des Jahres stillsteht. Genauer: Von September 2016 bis August 2017 kam es zu 97 Einsätzen mit dem OP-Roboter. Es habe Monate gegeben, in denen Da Vinci nur zweimal eingesetzt wurde.
Die Folgerechnung: Bei Amortisations- und Betriebskosten von insgesamt 600'000 Franken kostet die Maschine gut 6000 Franken pro Operation. Am häufigsten wird Da Vinci auch im Baselland für Prostata-Eingriffe eingesetzt.
Allerdings zeigt sich hier lediglich die auf einer ganz bestimmten Frequenz aufbauende Hochrechnung. Der USZ-Urologe Tullio Sulser schätzte unlängst im «Tages-Anzeiger», dass sich die Mehrkosten eines Eingriffs mit dem Roboter auf 1'500 bis 3'000 Franken belaufen. 
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