Elmiger verlässt das Bethanien schon wieder

Im März hat Marc Elmiger die Leitung der Stadtzürcher Privatklinik Bethanien übernommen. Ein halbes Jahr später ist er wieder weg.

, 1. November 2021 um 14:20
image
  • marc elmiger
  • privatklinik bethanien
  • swiss medical network
Marc Elmiger sieht keine Krise des Gesundheitswesens. Die Lage werde zu dramatisch dargestellt, denn der Bettenengpass beziehe sich vorwiegend auf die grossen Listenspitäler. Es habe genügend Intensivbetten. Das schrieb Nau.ch am 17. September über den Direktor von der Privatklinik Bethanien, die zu Swiss Medical Network gehört.
Zudem sagte der Bethanien-Direktor gegenüber Nau.ch: «Ich betrachte die Situation deutlich gelassener, als sie in den Medien dargestellt wird.» In einzelnen Intensivstationen spielten sich zwar komplizierte Szenen ab, weil sie durch Covid-Patienten gefüllt seien. Es sei tatsächlich schwierig, qualifiziertes Personal zu finden. «Dennoch wird die Situation von diversen Seiten dramatisiert. In der Summe erkenne ich keine Gesundheitskrise in der Schweiz.»

«... auf eigenen Wunsch»

Inzwischen sind die Tage von Marc Elmiger beim Bethanien gezählt. Wobei die Trennung von seinem Arbeitgeber in keinem Zusammenhang mit den oben publizierten Äusserungen steht, versichert Elmiger gegenüber Medinside. Andere Gründe hätten zur Trennung geführt. 
Gemäss dem Mediencommuniqué von Swiss Medical Network räumt Elmiger seinen Posten  «auf eigenen Wunsch, um eine neue Herausforderung anzunehmen.» Freilich muss man wissen, dass Elmiger die Direktion des Bethanien erst im März 2021 übernommen hat. 
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Zürich und St. Gallen führte der berufliche Werdegang von Marc Elmiger zuerst in die Versicherungswelt, wo er mehrere Jahre als Manager im Bereich Leistungen tätig war. Danach folgten weitere Schritte im Gesundheitswesen, unter anderem als Leiter von Alterszentren in Zürich. Zuletzt war er Leiter der Pallas Kliniken, wie Medinside hier berichtete.  
image
Glen George

Pyramide und Bethanien unter einer Führung

Die beiden Privatkliniken Pyramide und Bethanien, die dem Swiss Medical Network angehören, arbeiten künftig enger zusammen. Um die beiden strategischen Projekte gemeinsam weiterzuentwickeln, wird eine neue Generaldirektion Zürich geschaffen. Deren Vorsitz übernimmt Glen George. Er ist 2018 zur Klinik Pyramide gestossen und seit 2020 deren Direktor.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

image

Privatklinik muss Geburtenabteilung schliessen

Der Swiss-Medical-Network-Klinik Villa im Park im Kanton Aargau fehlen Hebammen. Deshalb muss die Klinik nun am Wochenende Gebärende in den Nachbarkanton schicken.

image

Well bekommt einen neuen obersten Chef

Bei der Gesundheitsplattform gibt es einen personellen Wechsel: Jacques Boschung tritt als Präsident des Verwaltungsrats ein.

image

SMN: Hôpital du Jura Bernois trägt stark zum Umsatzsprung bei

Die Einnahmen des Mutterhauses der Spitalgruppe Swiss Medical Network haben im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert verzeichnet. Der Hauptanteil entfällt dabei auf Spitäler und medizinische Zentren.

image

Parlamentarier stellen Fragen zum Projekt von Swiss Medical Network

Die Privatklinikgruppe Swiss Medical Network und der Versicherer Visana haben im Berner Jura grosse Pläne. Nun melden die ersten Politiker Vorbehalte an, darunter auch Ärzte.

image

Privatklinikbesitzer gilt als «nicht erfolgreich integriert»

Michel Reybier wird die Einbürgerung verweigert. Der 77-jährige Miteigentümer von Swiss Medical Network war zu schnell mit dem Auto unterwegs.

Vom gleichen Autor

image

«Hospital at Home ist Medizin im Team»

Die Spitex will beim Konzept Hospital@Home von Beginn weg eine zentrale Rolle spielen. Das ist aber nicht überall der Fall.

image

Palliative Care: «Wir brauchen nicht mehr Betten in Spitälern, aber in Hospizen»

Renate Gurtner Vontobel, die ehemalige Geschäftsführerin von Palliative.ch, blickt auf ihre fünfeinhalbjährige Amtszeit zurück.

image

«Kritiker der Komplementärmedizin haben eine zu einseitige Sicht»

SP-Ständerätin Franziska Roth kritisiert im Interview die Haltung von Gegnern der Komplementärmedizin. Sie verkennen den Wert der ärztlichen Expertise.