Zuerst der Kaiserschnitt im Spital Zweisimmen, sechs Stunden später die Verlegung ins 800 Meter entfernte Geburtshaus Maternité Alpine: Dank dieser Zusammenarbeit können Berner Oberländer Mütter seit 2019 für ihre geplante Kaiserschnitt-Geburt im Heimattal bleiben.
Seit 2015 keine Geburtenabteilung mehr
Bisher haben 19 Frauen so geboren. Und es dürften weitere dazukommen. Das Spital Zweisimmen darf dieses schweizweit einzigartige Angebot beibehalten. Einzigartig deshalb, weil das Spital Zweisimmen seit über sechs Jahren gar keine geburtshilfliche Abteilung mehr hat.
Eine Zeitlang mussten alle schwangeren Frauen aus der Region Simmental-Saanenland die 45-minütige Autofahrt ins Spital nach Thun oder Frutigen auf sich nehmen.
Zuerst nur unkomplizierte Geburten
Das änderte sich erst wieder, als das Geburtshaus Maternité Alpine 2017 seinen Betrieb aufnahm. Zumindest unkomplizierte Geburten waren nun wieder möglich, jedoch keine Kaiserschnitte.
Weil die Matérnite Alpine in der Nähe des Spitals Zweisimmen liegt, hatten die Betreibergenossenschaft und die ortsansässige Gynäkologin Nadine Kleinebekel dann jedoch die Idee, auch ein Angebot für Frauen mit einem geplanten Kaiserschnitt zu schaffen.
Kanton erlaubt weiterhin Kaiserschnitte
In einer zweijährigen Versuchsphase hat die Forschungsabteilung Geburtshilfe der Berner Fachhochschule das ungewöhnliche Angebot geprüft. Nun gibt der Kanton Bern grünes Licht für dessen Weiterführung.
Die Maternité Alpine wird von den Frauen im Simmental und Saanenland gut genutzt. Seit 2017 haben 289 Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaften im Geburtshaus geboren, weitere 160 Frauen verbrachten dort das Wochenbett.