Efas: «Weder ausgereift noch mehrheitsfähig»

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates schiebt Entscheide zur monistischen Spitalfinanzierung hinaus.

, 20. Januar 2020 um 07:36
image
  • spital
  • praxis
  • ambulant
  • efas
Der Nationalrat hatte in der Herbstsession 2019 eine konkrete Vorlage zur einheitlichen Finanzierung von stationären und ambulanten Leistungen (Efas) angenommen. Und dabei gleichzeitig eine rasche Umsetzung gefordert. Nun hat die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerates (SGK-SR) eine Auslegeordnung vorgenommen.
Die Kommission hörte Vertretungen der Kantone und der Versicherer an, die von der geplanten Neuordnung der Finanzflüsse direkt betroffen sind. Die Kommission mit Präsident Paul Rechsteiner würdigte die im Nationalrat geleistete Arbeit, stellte aber fest: «Der Entwurf in der vorliegenden Fassung ist weder ausgereift noch mehrheitsfähig».

Integration der Pflege wäre zu komplex

Deshalb wird die Gesundheitskommission an ihrer nächsten Sitzung über Eintreten und Aufträge an die Verwaltung beraten, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Monismus-Vorlage, über die seit Jahren diskutiert wird, hat das Ziel, Fehlanreize zu eliminieren und die integrierte Versorgung zu stärken. 
Bei der Definition der Eckwerte wurde die Langzeitpflege wie auch der Zusatzversicherungsbereich explizit ausgeschlossen. Die Integration der Pflege wäre zu komplex, so der Nationalrat. Die Kantone und die Gesundheitsdirektoren-Konferenz, die zwar hinter der Reform stehen, sind damit aber nicht zufrieden. Sie haben bereits das Referendum angedroht. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Betrüger verkauften Medikamente mit gefälschter Arzt-Website

Angeblich seriöse Arzt- oder Apotheken-Websites dienen Hackern dazu, illegale Arzneimittel zu verkaufen.

image

Wer rechnet da zuviel oder zuwenig ab – das Physiozentrum oder das USZ?

Das Konsumentenmagazin «K-Tipp» kritisierte hohe Physiotherapie-Tarife. Doch nun stellen die Angegriffenen eine interessante Gegenfrage. Es ist ein Streit mit vielen offenen Fragen.

image

Dieser Arzt lebt seit 25 Jahren ohne Stuhl

Stühle seien gesundheitsschädlich, findet der Arzt Martin Oswald (73). Er meidet sie – um gegen Thrombosen, Verstopfung und Krampfadern vorbeugen.

image

«Physioswiss weiss, dass die grosse Mehrheit der Praxen einwandfrei abrechnet»

Trick 7311: Der «K-Tipp» wirft Physiotherapie-Praxen vor, einen zu hohen Tarif abzurechnen. Physioswiss erklärt, was rechtens ist.

image

Bern: Physiotherapie gehört in die integrierte Versorgung

Das Berner Kantonsparlament spricht sich klar für eine Stärkung der Physiotherapie aus: Sie soll in die Notfallstationen integriert werden – und mehr Kompetenzen bekommen. Der Regierungsrat muss dies nun angehen.

image

So will ein Landwirt die Tarifpartner entmachten

Die Hausärzte und Hausärztinnen sollen per Gesetzesänderung besser gestellt werden, verlangt eine Motion: Die Tarifpartner seien dazu nicht in der Lage.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.