Merian Iselin Klinik, das St. Claraspital und das Bethesda Spital: Die drei wichtigsten Basler Privatspitäler haben die Tarifverhandlungen mit Concordia abgebrochen.
Der Krankenversicherer ist zwar weiterhin bereit, die aktuell geltenden Tarife zu bezahlen, will aber auf die neuen Preisforderungen der Spitäler nicht eintreten. Laut einer
Mitteilung von Concordia hatten die drei Häuser eine Preiserhöhung von bis 25 Prozent gefordert; es ging dabei um die Jahre 2017 bis 2019. Concordia lehnte dies ab – unter anderem mit dem Hinweis, dass die Tarife der Basler Häuser jetzt schon zu den höchsten im Land gehören. Seit 2012 hätten sie ihre Preise auch stetig erhöht.
Selbstzahlertarif ab April
Die ordentlichen Verhandlungen über die Tarife in der privaten und halbprivaten Abteilung waren seit drei Monaten geführt worden. Vor wenigen Tagen, am 21. März, hätten die zuständigen Spitalführungen die Gespräche abgebrochen.
Ab 1. April würde nun allen eintretenden Concordia-Versicherten der massiv höhere Selbstzahlertarif verrechnet.
Concordia wiederum führt zeitgleich sogenannte Maximaltarife für die erwähnten drei Spitäler ein; beziehungsweise sie plafoniert ihre Entschädigungen auf einem gewissen Niveau.
Das Problem wird akuter
Konflikte dieser Art sind keine Seltenheit, sie wurden aber lange nur in Ausnahmefällen spürbar für die Patienten. Offenbar wird es nun aber zunehmend konkret. In Solothurn gab es ab letzten Spätsommer solch eine Pattsituation, nachdem zwischen Helsana und CSS einerseits, den Solothurner Spitälern SoH andererseits ein vertragsloser Zustand geschwelt hatte.
Helsana verzichtete bald einmal darauf, Halbprivat- und Privat-Kunden die vollen Kosten einer Behandlung etwa im Bürgerspital Solothurn, im Kantonsspital Olten oder im Spital Dornach erstatten. Der Streit drehte sich damals um eine Tariferhöhung um 17,5 Prozent, welche die SoH-Gruppe gefordert hatte.
Die CSS hat sich inzwischen mit den Solothurner Spitälern geeinigt, die Tarifverhandlungen zwischen Helsana und SoH wurden wieder aufgenommen.
Recht drastisch war der Streit zwischen KPT und der Genolier-Klinik: Im Herbst 2015 forderte der Berner Versicherer rund 300 Privat- oder Halbprivat-Kunden auf, sich andernorts behandeln zu lassen. Der Genolier-Konzern Swiss Medical Network beschwerte sich daraufhin bei der zuständigen Aufsichtsbehörde Finma. Eine einvernehmliche Lösung schien lange Zeit ausser Reichweite – sie gelang aber doch mit einem Vertrag, der über fünf Jahre sinkende Tarife vorsieht.