Am 18. März schlossen den die Freiburger Spitäler (HFR) während der Corona-Krise die Operationssäle an den Standorten Tafers und Murten. Seither bleiben dort nachts auch die Notfallstationen zu. Das hat die Spitalgruppe unter anderem mit Inseraten kommuniziert. Offenbar ist die Änderungen nicht bei von allen zur Kenntnis genommen.
Das war vergangene Woche wohl mitursächlich für einen tragischen Zwischenfall. Eine Frau hatte Mitten in der Nacht Atemnot, ihr Mann fuhr sie ins Spital - nach Tafers. Auf dem Weg verlor sie das Bewusstsein. Beim Spital Tafers angekommen, war dort alles zu. Der Mann fand nirgends eine Klingel. In Panik begann er zu hupen. So wurde das Spitalpersonal aufmerksam. Assistenzärzte begannen mit der Reanimation, forderten eine Ambulanz an. Doch die Hilfe kam zuspät.
Das sagt das Spital
Hat das Spital die Schliessung zu wenig gut kommuniziert? Man habe das möglichste gemacht, sagt Roland Vonlanthen, der ärztliche Direktor der HFR den «Freiburger Nachrichten». Er empfiehlt, dass bei einem Notfall stets die Ambulanz gerufen wird, egal ob in der Region Tafers oder sonstwo. Den Angehörigen spricht er sein Beileid aus. Zum konkreten Fall wollte er sich aufgrund des Patienten- und Persönlichkeitsschutzes nicht äussern.