Dieses Spitalzimmer liegt mitten im Wald

Patienten des Universitätsspitals von Oslo in Norwegen können sich künftig in speziellen Rückzugskabinen erholen – und zwar zwischen Eichen und Birken.

, 8. Januar 2019 um 14:37
image
  • neubauten
  • spital
Dass die Architektur einen Einfluss auf die Genesung haben kann, ist bereits hinlänglich bekannt. In Oslo sollen Patienten nun auch von den therapeutischen Qualitäten der Natur profitieren können. Zu diesem Zweck hat das norwegische Architekturbüro Snøhetta für Patienten der beiden grössten Spitäler von Oslo spezielle Kabinen aus Holz entworfen.
image
Outdoor Care Retreat. Bild: Ivar Kvaal
Das Outdoor Care Retreat wurde im Auftrag der «Friluftssykehuset Foundation» entworfen und befindet sich nur 100 Meter vom grössten norwegischen Spital entfernt. Ein anderes Gebäude liegt im Laubwald des Sørlandet Hospital Kristiansand im Süden Norwegens zwischen Eichen und Birken. 

Ruhe überträgt sich auf das Spital

image
Outdoor Care Retreat. Bild: Ivar Kvaal
Die Natur sorge für glückliche Momente und helfe den Patienten, sich zu entspannen, sagt die Kinderpsychologin Maren Østvold Lindheim von der Universitätsklinik Oslo. 
«Die natürliche Umgebung schafft eine Ruhe, die sich auf das Spital überträgt». In diesem Sinne motiviere das Outdoor Care Retreat Patienten durch die Behandlung zu kommen und trage zur Genesung bei, so Østvold Lindheim, eine der Initiatoren des Projekts.
image
Outdoor Care Retreat. Bild: Ivar Kvaal

Stehen allen Patienten offen

Ursprünglich in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Psychosomatik und Kinderpsychiatrie der Universitätsklinik Oslo entwickelt, bietet das Outdoor Care Retreat einen ruhigen Raum, in dem die Besucher von den therapeutischen Qualitäten der Natur profitieren können. Die Kabinen aus Holz sind 35 Quadratmeter gross und im Innern schaffen Holz und Textilien eine gemütliche Stimmung.
image
Outdoor Care Retreat. Bild: Ivar Kvaal
Die Spitalzimmer sind zudem für Rollstuhlfahrer zugänglich. Auch Klinikbetten sollen darin Platz finden. Die Räume können entweder für Behandlungen verwendet werden oder um Zeit mit Verwandten und Freunden ausserhalb der Spitalräumlichkeiten zu verbringen. Die Kabinen stehen allen Patienten offen, wobei die Reservierungen über ein Buchungssystem verwaltet werden.
image
Outdoor Care Retreat. Bild: Ivar Kvaal
Quelle/hat tip: Swiss Architects
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Kantonsspital Baden: Neu eröffnet, schon ausgezeichnet

Der Neubau des KSB gewann in London den European Healthcare Design Award 2025.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.