Eine Ernährungstherapie bei Spitalpatienten mit Risiko für Mangelernährung geht mit einer reduzierten Sterblichkeit einher. Zu diesem Schluss kommt eine schweizweit angelegte Beobachtungsstudie der Medizinischen Universitätsklinik am Kantonsspital Aarau (KSA), mit Daten von über 100'000 hospitalisierten mangelernährten Patientinnen und Patienten.
Geringere Sterblichkeit, weniger Wiedereintritte
Bei mangelernährten, unbehandelten Patienten fand sich demnach eine Spitalsterblichkeit von 8.8 Prozent. Bei den mangelernährten Patienten, die eine zusätzliche Ernährungsunterstützung erhielten, verstarben lediglich 7.2 Prozent. Dies entspricht einer relativen Risikoreduktion von knapp 20 Prozent.
Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass weniger Patienten nach dem Spitalaustritt eine Anschlusslösung brauchten, wenn sie zuvor eine Ernährungstherapie erhalten hatten. Ebenfalls konnten bei den ernährungstherapierten Patienten weniger Wiedereintritte ins Spital nachgewiesen werden.
Wichtige Bedeutung für Schweizer Spitäler
Diese Resultate des KSA-Forschungsteams fasst eine kürzlich in der Fachzeitschrift «JAMA Network Open» veröffentliche Studie zusammen. Die gross angelegte Studie hat laut KSA damit im «Alltagstest» in unseren Schweizer Spitälern bestätigt, dass eine Ernährungstherapie bei mangelernährten Patienten im Spital einen breiten Nutzen im Hinblick auf die Sterblichkeit, Wiedereintrittsrate sowie Spitalanschlusslösungen hat.
Die Studie wird dazu beitragen, dass das Thema Mangelernährung in Zukunft noch ernster genommen werden müsse und dass sowohl Spitalmitarbeitende als auch Patienten vermehrt für eine Ernährungstherapie sensibilisiert würden, schreibt das Kantonsspital.