Mit der neuen Spitalliste der Kantone Baselland und Basel-Stadt werden den Spitälern neu Maximalfallzahlen für die Orthopädie-Kliniken zugeteilt. Dabei soll mit einem «Trick» das in der Orthopädie schwächelnde Unispital Basel (USB) bevorteilt werden, wie die «Basler Zeitung» berichtet.
Zu diesem Zweck wurde ein neues Spital erfunden: das «Universitätsspital Basel Gellertstrasse». Die Zeitung nennt dies eine Schein- und Phantomklinik. Denn an der Gellertstrasse gebe es nur das Privatspital Bethesda, mit dem das Unispital eine Kooperation in der Orthophädie führt.
Leistungsaufträge für das Unispital verdoppelt
In der neuen Spitalliste, die dem Blatt vorliegt, haben nun sowohl die Phantomklinik «Unispital Gellertstrasse» als auch das reale Unispital die Leistungsaufträge für dieselben orthopädischen Eingriffe erhalten.
Damit werden die Leistungsaufträge für das USB in den besonders lukrativen Orthopädiebereichen mit einem Schlag verdoppelt. Denn die in der bisherigen Spitalliste definierten Orthopädie-Leistungsaufträge gelten nur für das Unispital.
Das habe zur Folge, schreibt die «Basler Zeitung» weiter, dass die ohnehin gekürzte maximal noch erlaubte Anzahl Operationen künftig auf eine zusätzliche Klinik aufgeteilt werde – obwohl es sich bei zwei Spitälern um das Unispital handle. In einem früheren Schreiben hielt er allerdings fest, dass die Weitergabe von Leistungsaufträgen nicht zulässig sei.
Markteingriff auf Kosten der Konkurrenz
Daraus zieht die Zeitung das Fazit, dass das Vorgehen den wirtschaftlichen Schaden der Konkurrenz erhöhe und den Prämienzahler belaste. Dies, weil das Unispital Basel die höchsten Preise habe.
Lukas Engelberger, der Basler Gesundheitsdirektor und oberste Gesundheitsdirektor, verteidigt das Vorgehen gegenüber der BaZ: Er macht medizinische Gründe geltend. Ihm zufolge werden an der Gellertstrasse lediglich Eingriffe, wie etwa neue Kniegelenke, an ansonsten gesunden Patienten durchgeführt.