Kaum ist die eine Spitalfusion gescheitert, nimmt die nächste einen Anlauf. Im Vergleich zum Basler XXL-Projekt fällt das neue Projekt kleiner aus. Nun wollen zwei kleinere Regionalspitäler zusammen in die Zukunft gehen. Die Verwaltungsräte der Spitäler Uster und Wetzikon haben beschlossen, ihren Trägerschaften die Fusion zu beantragen. Dies teilen sie in einer Medienmitteilung mit. Mit der Fusion wolle man «die Gesundheitsversorgung an beiden Standorten dauerhaft sichern und unter dem Dach einer einzigen Gesellschaft Synergien schaffen.»
Das Angebot der beiden Häuser solle, so die Verantwortlichen weiter, zukunftsgerichtet aufeinander abgestimmt und über Kooperationen mit Dritten ergänzt werden. «Die Fusion ermöglicht unter dem Dach eines einzigen Unternehmens ein nach Standorten differenziertes Leistungsspektrum» , sagt Jörg Kündig, Präsident des Verwaltungsrates GZO AG Spital Wetzikon.
Die beiden fusionswilligen Spitäler sind beinahe gleich gross. Beide behandeln pro Jahr jeweils rund 60'ooo Patientinnen und Patienten.
Die Stimmberechtigten haben das letzte Wort
Damit die Fusion möglich wird, ist in Uster die Umwandlung des Zweckverbands Spital Uster in eine Aktiengesellschaft notwendig. Anschliessend müssen auch die beiden an den Spitälern beteiligten Standortgemeinden einen sogenannten Interkommunalen Vertrag abschliessen. Nach dem Willen den beiden Spitäler sollen in diesem nicht nur die Beteiligungsverhältnisse in der neuen Gesellschaft festgelegt, sondern auch festgeschrieben werden, dass die öffentliche Hand dauerhaft eine qualifizierte Mehrheit halten soll. Das letzte Wort werden die Stimmbürger haben.
Die Abstimmungen in den Gemeinden des Zweckverbandes Spital Uster sowie in den Aktionärsgemeinden der GZO AG soll im ersten Semester 2020 durchgeführt werden. Resultiert beiderorts ein Ja, soll die Fusion per Anfang 2021 rechtlich abgeschlossen sein. Bis 2025 würden daraufhin Anpassungen an Infrastruktur und Organisation vorgenommen. Erst dann wäre die Fusion gänzlich abgeschlossen.