Etwas gespenstisch war der Besuch in der Messehalle schon. Vielleicht lag es am düsteren Licht, oder an der Tatsache, dass man sich dort zum Beispiel das bunte Treiben der Tourismus-Branche an der Ferienmesse Fespo gewohnt ist. Doch anstelle von einfallsreichen Ständen, die Ferienträume versprechen, ist die Hirslanden in den letzten Zügen mit dem Aufbau des Impfzentrums (siehe Bildergalerie unten).
Knappe zwei Wochen dauerte dieser. Die Logistik stellte vor Herausforderungen. Um den gesamten Ablauf zu vereinfachen, entschloss man sich dazu, das Impfzentrum auf die Halle 1 zu beschränken. Vorgesehen waren die Halle 1 und 2. Damit aufgrund der Abstandsregeln alle 30 Impf-Kojen aufgestellt werden konnten, mussten sie versetzt werden.
Alle fünf Minuten ein Pikser
Jan Wildenhain, Mediensprecher der Hirslanden zuständig für die Logistik und Infrastruktur, führt aus: «Im Vollbetrieb können zwölf Personen pro Stunde und Impfstrasse geimpft werden, sprich alle fünf Minuten.» Wie Medinside berichtete, stehen dazu 30 Impfstrassen zur Verfügung. Die maximale Kapazität beträgt 4000 Impfungen pro Tag.
Der Startschuss soll am 6. April erfolgen – der Kanton hat der Hirslanden dazu Impfstoff zugesichert. Geimpft wird nach dem Impfplan des Bundes, wobei nicht vorgesehen ist, Risikopatienten in der Messe zu impfen. Der Vollbetrieb ist auf den Monat Mai geplant; immer abhängig vom verfügbaren Impfstoff. Die Anmeldung muss mittels Anmeldeformular online erfolgen, Interessierte können ein Impfdatum wählen.
Impfstoff kein Wunschkonzert
Keine freie Wahl gibt es hinsichtlich des Impfstoffs. Es wird verabreicht, was zur Verfügung steht und das sind aktuell die Vakzine von Pfizer/ Biontech oder Moderna. Dazu stehen auch die entsprechenden Kühlgeräte bereit, für das Mittel von Pfizer/Biontech ein Ultratiefkühler.
Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, braucht es pro Schicht 100 Personen. Medinside berichtete bereits über das Rekrutieren des Personals. Den Artikel finden Sie
hier. Beim Startschuss am 6. April ist das Impfzentrum von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, wird auch der Morgen frei gegeben. Vor Ort werden jeweils drei Ärzte anwesend sein, inklusive zwei Notfallkojen mit einem Notfallteam.
Allergisches Asthma unproblematisch
Wie Dietmar Mauer, Senior Consultant medizinische Produkte Hirslanden, sagt, erlitten unter den 15'000 Personen im Hirslanden-Impfzentrum Thurgau lediglich zwei schwerwiegende Nebenwirkungen nach der Impfung. «Lebensbedrohlich waren diese jedoch nicht», so Mauer. Menschen mit Allergien seien eher dazu veranlagt, auf eine Impfung zu reagieren. Mauer: «Heute weiss man jedoch, dass allergisches Asthma keine Gefahr darstellt. Personen, die zum Beispiel auf Bienen allergisch sind, können schwerwiegende Nebenwirkungen aufzeigen». Dabei würden sie nicht auf den Impfstoff, sondern auf die Konservierungsstoffe reagieren.
Stillschweigen über die Löhne
Über den Vertrag vom Kanton mit der Hirslanden aber auch allen anderen Betreibern von Impfzentren ist Stillschweigen vereinbart worden. Das betreffe auch die Entlohnung der Mitarbeiter, erklärt Wildenhain. «Insgesamt kann ich aber sagen, dass diese Marktgerecht entlohnt werden.»
Bildergalerie Impfzentrum Hirslanden an der Messe Zürich
Hinweis: Mit den Pfeilen in der Mitte des Fotos können Sie hin und her switchen.
Hier befindet sich der Eingang der Messe Zürich.